2019-05-18

Cave de la Côte feiert 90-Jahre-Jubiläum

Der Sommer versprach heiss, sogar glühend heiss, zu werden. «Wir hätten uns jedoch nie träumen lassen, dass während zweier Monate kein einziger Tropfen fällt. Diesen ausswerordentlichen Bedingungen ist es zu verdanken, dass 2018 ein grandioser Jahrgang ist.» Mit diesen Worten lud Julien Hoefliger, Generaldirektor der Cave de la Côte, zu zwei Jubiläumstagen ein.

Hitze und Trockenstress spornten die Reben zu Höchstleistungen an, die üppige, reife Trauben lieferten und dennoch frische Weine ergaben. Die Chasselas-Weine sind vollmundig und dennoch lieblich, verführen mit einer dezenten Akazienhonig-Note. Die würzigen Purpurfarbenen Rotweine bestechen durch ihren dichten Körper und ihre harmonischen Tannen. Eine schöne Zukunft ist ihnen gewiss. Die Rosé-Weine erfreuen den Gaumen mit ihrem Bouquet von Erdbeeren und Himbeeren. Sie sind so gut strukturiert, dass sie auch in zwei oder drei Jahren noch viel Trinkgenuss bieten werden.

Die bunt bemalten Tanks vor dem Eingang sind ein Blickfang. (Bilder Gabriel Tinguely)

Mehr als 50 Weine konnten an den Jubiläums-Tagen verkostet werden. Neben Rabatten offerierte die Cave de la Côte ihren Kunden als Geschenk eine zukunftsweisende Flasche Divico. Die neue Schweizer Rebsorte ist resistent gegen Mehltau und muss kaum gespritzt werden.

90 Jahre Cave de la Côte
Aus einem halben Dutzend Winzer aus der Region Morges, die sich zusammenschlossen, entstand 1929 die Cave de la Côte. Diesem kleinen Haufen schlossen sich Winzer aus zahlreichen Dörfern an: Nyon, Tolochenaz, Bursinel und St-Prex, Vinzel, Féchy sowie Perroy, Luins, Rolle und Mont-sur Rolle.

Heute vereint die Cave de la Côte 1800 Parzellen unterschiedlicher Grösse und keltert die Ernte von 450 Hektaren Rebfläche. Bewirtschaftet werden diese von 300 Winzern und Traubenproduzenten.

Seit 2003 leitet Rodrigo Banto mit seinem fünfköpfigen Team, bestehend aus Ökologen und Kellermeistern, die Produktion. Zusammen haben sie viel zur Verbesserung des Images der Weine aus der AOC La Côte beigetragen. Ihr Qualitätsdenken brachte der Cave de la Côte im Jahr 2018 rund 70 Medaillen ein. Höhepunkte der vergangenen Jahre war die Auszeichnung zum weltbesten Merlot 2010,  bester Chasselas 2016 und 2018 sowie der Prix Vinissimo für den Gamaret Réserve am Grand Prix du Vin Suisse im 2018.

Der Neubau wurde mit zweistöckigen neuen Stahltanks ausgerüstet. Damit konnte der Platz optimal genutzt werden. Jede Tankeinheit kann individuell gesteuert werden.


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L’Art et la Passion du Vin – in ihrem aktuellen Katalog bietet die Cave de la Côte rund 400 Crus aus eigener Produktion, aus der Schweiz und aus anderen Ländern an. Klassiker und Innovationen:

Morges Vieilles Vignes, Terravin

Der Morges La Côte AOC aus der ?Collection Esprit Terroir gewann in den vergangenen Jahren zahlreiche Medaillen. Ausgewählte Parzellen liefern limitierte Erträge. In Stahltanks vinifiziert und ausgebaut, bietet dieser Chasselas ein blumig (weisse Blüten), fruchtiges (Birne, Zitrone) Boquet. Komplexität und Struktur bilden im Gaumen eine elegante Harmonie. Ideal zum Aperitif, Sushi, Fischgerichten und Käse.

B Chasselas Bio

Ein La Côte AOC aus biologischem Anbau. Dieser Chasselas betört mit einem ausgeprägten Bouquet und duftet nach weissen Früchten wie Pfirsich, Apfel und Birne. Im Gaumen kommen Zitrone dazu, die dem Wein Struktur verleihen. Salzige und fruchtbittere Noten werden als Mineralität wahrgenommen. Ein kräftiger Aperitifwein und guter Essensbegleiter. Der passt auch zum Pick-nick oder zu Grilladen.

«Nu» Chasselas Morges Vin Vivant

Nu, nackt wie ein Baby auf die Welt kommt, ist dieser Morges La Côte AOC. Aus besten Trauben gärt der Most mit traubeneigenen Hefen. Der Wein wird nur grob filtriert. Während der vinifikation und vor dem Abfüllen kommt keine schweflige Säure dazu. Mit einem natürlichen Schwefelgehalt von unter 5 Milligramm pro Liter muss «enthält Sulfite» auf der Etikette nicht deklariert werden. Ausgeprägte Frucht und süsse Gewürze in der Nase. Dynamisch und kräftig im Gaumen mit Noten von Zitrusfrüchten. Der «Nu» ist ein spannender Aperitifwein und Essensbegleiter. Sollte kühl gelagert werden.

Garanoir

Ein La Côte AOC aus der ?Collection Expression. Er stammt aus diversen Parzellen. Reift in grossen Holzfässern. Der Wein duftet nach schwarzen Beeren, Gewürzen und Tabak sowie dezenten Holznoten. Harmonisch, fruchtige mit weichen Tanninen im Gaumen passt er zu würzigen Gerichten und gereiften Käsen.

Divico Cuvée N° 0

La Côte AOC. Der Divico ist eine Schweizer Züchtung und entstand 1997. Die Forschungsanstalt kreuzte auf der Suche nach pilzresistenten Sorten Gamaret mit Bronner. Divico gilt als grosse Hoffnung im Kampf gegen Mehltau. Auch die Weine sind vielversprechend.
Intensive dunkle Farbe. Schwarzbeerige Frucht (Cassis, Krische) gepaart mit süssen Gewürzen (Vanille), Zwetschgenkompott und Röstbrot. Kräftig im Gaumen, hat feste Tannine, schwarze Frucht une eine gute Länge. Passt zu Wildgerichten und Grilladen.

Galotta ?Cuvée N° 0

La Côte AOC. Auch diese Rebsorte ist eine Schweizer Züchtung von Agroscope aus dem Jahr 1981. Sie entstand aus Ancellotta und Gamay. Galotta hat eine tiefe Purpurfarbe mit dunkelgrauen Reflexen. Das intensive und komplexe Bouquet duftet nach schwarzen Beeren (Cassis und Heidelbeeren) sowie Gewürzen (Vanille und Zimt). Kräftig und opulent ist der Auftakt am Gaumen, stoffig die Mitte und lang der Abgang. Harmoniert mit kräftigen Speisen. Hat ein grosses Reifepotenzial.

Merlot Réserve

La Côte AOC aus der ?Collection Inspiration. Mehrere Jahrgänge dieses Merlot wurden mit Medaillen ausgezeichnet. Überhaupt lohnt es sich die Merlots in der La Côte im Auge zu behalten. Dort entstehen daraus sehr spannende Weine. Die Réserve besticht in der Nase mit viel Frucht: schwarze Kirschen und rote Beeren, süsse Gewürze und dunkle Schokolade. Auf den weichen Auftakt folgen kräftige, aber reife, Tannine, Schmelz, Kraft und Länge mit etwas Vanille und Kaffee im Nachhall.
Genial zu Risotto, Wildgerichen, Grilladen und Käse.