2018-05-17

Terravin verleiht Lorbeeren aus Platin – 2018 – Rotweine

Seit mehr als zehn Jahren vergibt die Vereinigung Terravin Lorbeeren aus Platin für die besten Chasselas-Weine. Während «Chasselas» – oder besser Féchy, Mont-sur-Rolle, St-Saphorin, Epesses, Dézaley oder Yvorne schweizweit bekannt sind, muss es sich noch herumsprechen, dass viele Waadtländer Winzer auch anspruchsvolle Rotweine keltern. Zu deren, der Winzer und ihren Weinen, Ehre werden seit zwei Jahren Lorbeeren aus Platin auch für Rotweine vergeben.

Die Appellationen Côtes-de-l’Orbe und Bonvillars im nördliche Waadtland stellten zehn der 16 Weine für die diesjährige zweite Ausgabe der Lorbeeren aus Platin für Rotweine. Vier aus 16 qualifizierten sich im Cupsystem für den Halbfinal. Auch diese stammten allesamt aus diesen beiden AOCs. Das lasse den Schluss zu, dass das nördliche Waadtland ein regelrechten Rotwein-Terroir besitze, so die Organisatoren des Wettbewerbs. Für das Finale wählten die Juroren zwei Weine des Jahrgangs 2016 aus. Mit einem klaren Vorsprung gewann der Merlot Gourmand von der Cave des Viticulteurs de Bonvillars.

Olivier Robert, Önologe bie der Cave des Viticulteurs de Bonvillars gewann mit dem Merlot Gourmand 2016 die Platin-Lorbeeren von Terravin. (Bild zVg)

30 Weinprofis und Fachjournalisten verkosteten am 17. Mai im Hotel Roter Turm in Solothurn 16 Waadtländer Rotweine – blind und im Ausschlussverfahren. Zu den Juroren gehörten auch Nationalrat Kurt Fluri und Sergio Wyniger, Präsident der Bürgergemeinde der Stadt Solothurn. Aus vier Vierer-Serien kamen jeweils zwei Weine eine Runde weiter.

Nachdem im vergangenen Jahr feinfruchtige Pinot Noirs krägtigen und in Barriques ausgebauten Gamaret gegenüber standen, waren die Serien der diesjährigen zweiten Austragung einiges ausgeglichener.

Vier Damen und ein Herr, der die Flaschen öffnete und vorverkostete, servierten die Weine in neutralen Karaffen. (Bild zVg)

Bevor die Gewinner bekannt gegeben wurden, überreichte Pierre Keller, Präsident des Office des Vins Vaudois, dem Stadtpräsidenten von Solothurn, Kurt Fluri, feierlich im Restaurant zum Alten Stefan die Insignien des Commandeur de l'Ordre des Vins Vaudois. (Bild zVg)

Mit der Vergabe der «roten Platin-Lorbeeren» bietet die Vereinigung Terravin den Waadtländer Rotweinen eine nationale Plattform. Die 16 für die Wahl der Platin-Lorbeeren präsentierten Weine waren zuvor aus über 260 Rotweinen selektioniert worden, die alle das Goldlabel von Terravin erhalten hatten. Im Scheinwerferlicht standen:

Nr Produzent Bezeichnung AOC Cuve
No
Rebsorte Jahr-
gang
1 Bolle & Cie SA La Licorne Vaud AOC 1 Pinot Noir 2016
2 Bovy Xavier et Daniel
Domaine La Crosettaz La Côte AOC Tartegnin Grand cru 4 Pinot Noir, Gamay
2017
3 Cave des 13 Coteaux Rubis de Gamay Côtes de l’Orbe AOC 1 Gamay 2016
4 Cave des 13 Coteaux Aurore de Gamay XIII Or Côtes de l’Orbe AOC 1/G Gamay Barriques
2015
5 Château Le Rosey   La Côte AOC Vinzel Grand cru   Syrah Barriques
2015
6 Cave des Viticulteurs de Bonvillars Cœur de Presse Bonvillars AOC 1 Gamay 2017
7 Cave des Viticulteurs de Bonvillars Merlot Gourmand Bonvillars AOC 4 Merlot 2016
8 Chappuis Alexandre & Fils St-Saphorin Grand cru Lavaux AOC 23 Gamaret 2015
9 Coeytaux Jean-Daniel Morges Grand cru La Côte AOC 22 Assemblage Cépages Nobles 2016
10 Gauthey Bernard   Côtes de l’Orbe AOC 12 Gamaret Barriques 2016
11 Gauthey Bernard   Côtes de l’Orbe AOC 13 Merlot, Gamaret 2016
12 Debluë François Les Fancous La Côte AOC, Founex et Nyon 6+5 Gamaret, Garanoir 2016
13 Morel Benjamin Cuvée Origine Côtes de l’Orbe AOC 33 Gamay 2016
14 Morel Benjamin De Galléra Côtes de l’Orbe AOC 31 Gamaret, Garanoir, Mara, Galotta 2016
15 Poget Pierre-Yves Grand cru Côtes de l’Orbe AOC 2 Gamaret, Garanoir, Barriques 2016
16 Poget Pierre-Yves   Côtes de l’Orbe AOC 10+11 Gamay, Pinot noir, Gamaret, Garanoir 2017

 

Insgesamt ist dieser Wettbewerb eher ein Spiel als eine «seriöse» Ausmarchung. Geht es dabei doch um persönliche Präferenzen und nicht um technische Analysen. Dennoch sind die «Lorbeeren in Platin» die höchste Auszeichnung des Kantons Waadt, welche die Winzer für ihre Arbeit und die ausserordentliche Qualität ihrer Rotweine belohnt. Und diese ist mehr als verdient.

Die glücklichen Gewinner der Ränge eins bis vier. (Bild zVg)

  1. Platz: Cave des Viticulteurs de Bonvillars, Merlot Gourmand 2016, AOC Bonvillars. Olivier Robert ist der Önologe der Cave, die heuer ihr 75-Jahre-Jubiläum feiern kann. Philippe Cortay (links in der Mitte) ist beratender Önologe.
  2. Platz: Benjamin Morel (links) wird für seinen De Galléra, AOC Côtes de l’Orbe, Assemblage 2016 ausgezeichnt.
  3. Platz: Der glückliche Bernard Gauthey erhält Auszeichnungen für seinen Gamaret Barrique 2016, AOC Côtes de l’Orbe, Arnex-sur-Orbe und auf dem
  4. Platz für die Assemblage aus Merlot und Gamaret 2016, AOC Côtes de l’Orbe, Arnex-sur-Orbe.

Die Siegerweine von links: 4. Platz, 2. Platz, 3. Platz und der erstplatzierte. (Bild zVg)

Pierre Monachon, Präsident der Vereinigung Terravin gratulierte den Winzern zur hohen Qualität ihrer Weine: «Es lebe die Waadtländer Rotweinvielflat.» Es gäbe nicht viele, aber die seien ausgezeichnet – besonders wenn sie das Label Terravin tragen.


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Solothurner Stadtpräsident vom Office des Vins Vaudois geehrt

In Vertretung des Office des Vins Vaudois überreicht dessen Präsident Pierre Keller dem Stadtpräsidenten von Solothurn, Kurt Fluri, feierlich im Restaurant zum Alten Stefan die Insignien des Commandeur de l'Ordre des Vins Vaudois.

Kurt Fluri (Bild zVg)

Der Waadtländer Wein ist das Synonym schlechthin für Geselligkeit und der ideale Begleiter für gemeinsame Stunden. Er möchte die Menschen zusammenbringen, ungeachtet der Vielfalt der Meinungen und Einstellungen, und leistet somit einen Beitrag zum eidgenössischen Zusammenhalt. Vor diesem Hintergrund erschien es dem Office des Vins Vaudois passend, eine Persönlichkeit aus der Deutschschweiz auszuzeichnen, die mit ihrem politischen Engagement immer wieder nach intelligenten und einvernehmlichen Lösungen für die Herausforderungen sucht, die unser Land zu bewältigen hat, und dies unter Berücksichtigung der sprachlichen und kulturellen Vielfalt.

Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften in Bern und Basel erwarb Kurt Fluri das Anwalts- und Notariatspatent. Er wurde 1989 als FDP-Abgeordneter ins Kantonsparlament gewählt und 1993 übernahm er das Stadtpräsidium von Solothurn, das er heute noch innehat – nach sechs Wiederwahlen, eine Ausdauer und Konstanz, die an das Reifepotenzial unserer grossen Schweizer Weine erinnert. 2003 wurde er zudem in den Nationalrat gewählt, wo er das Präsidium der staatspolitischen Kommission innehat. Er ist konsequent, entschlossen, aber stets freundlich – und sehr fleissig. Doch trotz seines 16-Stunden-Tages verliert er nie seine gute Laune und bezeichnet die Politik augenzwinkernd als sein Hobby: «Ich fühle mich das ganze Jahr über wie in bezahlten Ferien.» Unter der Bundeskuppel wird er von seinen Amtskollegen sehr geschätzt.

Solothurn wird auch die Ambassadorenstadt genannt. Kurt Fluri hat diesem Markenzeichen immer Rechnung getragen, der Offenheit der Stadt, durch die sie prädestiniert ist, Brücken zu schlagen, insbesondere zur Westschweiz und zu unserem Kanton. Er erinnert daran, dass an seiner Stadt der Rhein-Rhone-Kanal vorbeiführte, auf dem Schiffe ihre Waren von Morges nach Basel transportierten. Beispielsweise hat er sich für die Veranstaltung «Yvorne grüsst Solothurn», später «Route gourmande», stark gemacht, ein kulturelles und gastronomisches Event, mit dem die Sichtbarkeit der Weine aus Yvorne und generell aus dem Kanton erhöht werden sollte. Er ist nie um einen Spruch verlegen und sagt ganz bescheiden, dass er für die Waadtländer Weine nichts Grossartiges getan hat ausser «sich gerne ein Schlückchen davon zu genehmigen».

Als Anerkennung für seine aussergewöhnlichen Verdienste wird Kurt Fluri im Rahmen der feierlichen Verleihung der «Lauriers de Platine Terravin rouge» in Solothurn das prestigeträchtige grün-weisse Ordensband des Commandeur de l’Ordre des Vins Vaudois verliehen.