2011-08-18

Castello di Morcote - zurück zum Ursprung

Der Wein des Castello di Morcote kehrt ab Jahrgang 2009, der soeben abgefüllt worden ist, in die Hände der Familie Gianini zurück. Seit vier Generationen ist sie Grundbesitzerin des gleichnamigen Guts, das sich über 172 Hektar erstreckt. Die Lage ist idyllisch, denn das Gut liegt im Vorgebirge der Arbostora, wo Olivenbäume, Zypressen und die Weinbergterrassen das Schloss umgeben.

Luftaufnahme der Rebberge des Castello di Morcote.

Das Wiederaufblühen des historischen Weinbergs führt auf das Jahr 1987 zurück. Die Gutsbesitzer und Claudio Tamborini, Winzer aus Lamone/TI pflanzten auf 8 Hektar rund 25.000 Setzlinge (90 % Merlot, 10 % Cabernet Franc). Der erste Cru Morcote kam im Jahr 1994 den Markt. Bis zum Jahrgang 2008 hat die die Kellerei von Claudio Tamborini und der Önologe Bruno Bernasconi die Produktion von der Rebe bis zum Wein gepflegt. Nun kümmert sich die Tamborini Carlo eredi SA mit ihrem Verteilernetz um den Vertrieb auf dem Schweizer Markt sowie im Ausland.

Lage und Geschichte
Der Hügel, auf dem das Schloss von Morcote gebaut wurde, ist reich an Granit und Porphyr. Porphyr ist ein quarzhaltiges Vulkangestein, von meist rötlicher Farbe, mit einem hohen Anteil an Feldspaten. Die Rebterrassen sind zudem nach Süden ausgerichtet. Das Mikroklima wird durch den See und die ständigen Winde geregelt und bietet ein ideales Umfeld für die Weinrebe Merlot, die hier grosse Feinheit, Gleichgewicht und eine optimale Reife erlangt.

Die Vergangenheit des Castello di Morcote überschneidet sich mit historischen Persönlichkeiten aus dem Tessin und der Lombardei. Schon die alten Römer pflanzten Reben am Fuss des Wachtturms, der sich im Innern des Schlosses befindet. Im Mittelalter, so wie es aus den Archiven der Sforza hervorgeht, produzierten die Kastellane nicht nur Wein für ihren Eigenbedarf sondern mussten mindestens 50 Liter Wein im Falle einer Belagerung einkellern. Sie hatten aber das Recht, den nicht verbrauchten Wein zollfrei zu verkaufen.

Das Schloss wechselte mehrmals seine Besitzer: Visconti di Sforza, Rusca di Sanseverino und Ludovico il Moro. Das Land rund um die Festung hatte aber nie aufgehört, Wein zu produzieren. Im Gegenteil, die Terrassen des Castello di Morcote wurden zum Schauplatz für erste Versuche mit der Rebsorte Merlot. Anfangs des letzten Jahrhunderts (1906) hatte Ingenieur Giorgio Paleari, ein Nachkomme des letzten Schlossherren, diese aus Frankreich importiert.

Tenuta Castello di Morcote: Claudio Tamborini (Vertriebspartner), Gaby Gianini (Produzentin) und Michele Conceprio (Önologe)

Tradition und Innovation
Im nächsten Frühjahr soll im mittelalterlichen Keller des Schlosses von Morcote ein Raum für die Fassreifung der Weine in Barriques eingerichtet werden. Zudem möchten die Gutsbesitzer den Eingang der im 15. Jahrhundert von den Herzögen von Mailand erbauten Festung  wieder instand setzen.

Der Önologe Michele Conceprio erklärt, dass der Wein nun im Schloss vinifiziert, gereift und abgefüllt wird. So zu sagen «mise en bouteille au château», wie es im Bordelais Tradition ist, fügt er mit einem Schmunzeln an.

Dass der Wein der Tenuta  Castello di Morcote mit ausländischen Produkten mithalten kann, belegt der Jahrgang 2007. Anlässlich der letzten Ausgabe des Concours Mondial du Merlot wurde ihm eine Silbermedaille verliehen.

Statements zur Wachablösung auf Castello di Morcote von Gaby Gianini (Besitzerin) und Claudio Tamborini (Vertriebspartner der Weine).

 


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