DEUTSCHSCHWEIZ

SCHAFFHAUSEN

Schaffhausen präsentiert sich als «Blauburgunderland» und steht ganz im Zeichen dieser blauen Sorte. Mehr als 71 % der Rebfläche von total 481 Hektaren sind mit Blauburgunder bestockt. Auf 14 % der Rebfläche wachsen Riesling x Sylvaner und die restlichen 15 % teilen sich zahlreiche blaue und weisse Sorten wie Regent, Dornfelder, Lemberger, Garanoir, Leon Millot, Diolinor, Merlot, Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Pinot Blanc, Räuschling, Pinot Gris, Kerner oder Gewürztraminer. Insgesamt werden 21 % Unter den Spezialitäten nimmt Regent eine wichtige Stellung ein. 1

1 Quelle: Offizielle Weinlesekontrolle der Kantone, in: Das Weinjahr

Die Kirche von Hallau steht auf der Anhöhe über dem Dorf, umgeben von Reben.Stein am Rhein unter der trutzigen Burg Hohenklingen.

Der Klettgau mit den Gemeinden Hallau, Trasadingen und Osterfingen, ist das grösste zusammenhängende Rebbaugebiet der Deutschschweiz. Die Geschichte begann schon im Mittelalter. Über alte Handschriften der weinbaukundigen Römer gebeugt, entdeckten Mönche und Nonnen den Weinbau und förderten ihn. Sie schätzten einen guten Tropfen nicht nur für die Liturgie. Schriften bezeugen, dass das Schaffhauser Kloster zu Allerheiligen spätestens im Jahr 1100 eigene Reben in Hallau besass. Schnell liessen sich weite Kreise von der Begeisterung anstecken. Bis die Welschen zur Eidgenossenschaft stiessen, war Schaffhausen gar wichtigster Weinlieferant der damaligen Schweiz. Wein war lukrativer als Vieh oder Getreide.

«Im Rebberg» in Stein am Rhein auf 444 Meter über Meer.Die Bergtrotte in Osterfingen wurde 1783 erbaut.

Der Schwarzwald beschert dem Schaffhauser Blauburgunderland ein trockenes Klima mit nur rund 900 Millimeter Regen jährlich. Dazu kommt Sonne in den wichtigen Wachstumsphasen der Früchte.
Die Böden wurden vom Rhein mitgestaltet. Einst mäandrierte der Rhein durch das Klettgauertal. In seinem Bett sammelten sich Kalke und Tone vom «Randen». Sie hatten sich während Tausender Jahre der Verwitterung langsam aus dem Gestein gelöst. Die Kalke blieben vor allem als Schotterkegel im oberen Klettgau liegen. Die feineren Tone hingegen liessen sich von Rhein und anderen Gewässern noch etwas weiter tragen und bildeten die tonhaltigen Kalkböden des Juraausläufers im unteren Klettgau. Auf diesen Böden wachsen vollmundige, samtig-weiche Blauburgunderweine. Spritziger geraten sie auf die leichteren, sandig-kiesigen Böden in Stein am Rhein, Schaffhausen und Buchberg. Auch dieser Sand in den Böden – ein Ver­witterungsprodukt der Alpen – wurde vom Rhein angeschwemmt.

Die edlen Tropfen der ungefähr 500 Winzer und Freizeitwinzer, die von 19 Kellereibetrieben und 17 grösseren Wein-Selbstvermarktern gekeltert werden, können im Vinorama degustiert und gekauft werden. Das Vinorama befindet sich im «Haus der Wirtschaft» am Herrenacker 15 in Schaffhausen, im gleichen Haus wie das Tourismusbüro.

Hier geht es zum Wein aus dem Kanton Schaffhausen