DEUTSCHSCHWEIZ

SOLOTHURN

Die einstige Rebbautradition im Kanton Solothurn belegen zahlreiche Flur- und Strassennahmen. Doch ab dem Jahr 1900 hat zuerst die Reblaus und dann die ebenfalls aus Amerika eingeschleppten Krankheiten Echer und Falscher Mehltau dem Rebbau arg zugesetzt. «Später liessen das unterentwickelte Qualitätsbewusstsein im Schweizer Weinbau ausländische Erzeugnisse in besserem Licht erscheinen», schreibt Dr. Manfred Küng, Weinbauer und Rechtsanwalt, in seinem Buch Weine und Reben im Kanton Solothurn. «Und schliesslich waren mit der Überbauung sonniger Hanglagen bessere Geschäfte als mit dem arbeitsintensiven Weinbau zu machen.» So starb der Weinbau in Kanton Solothurn praktisch aus. Um 1970 fanden sich uralte Rebstöcke vor allem an den Fassaden von Bauernhäusern. Mehltauresistente Hybridreben oder Amerikantertrauben, auch Chazeseicherli genannt, die einen penetrant riechenden Wein ergaben, aus denen sich aber eine hervorragende Grappa destillieren liess.

Ein Blick in die Statistik: 2010 bewirtschafteten neun Winzer 8,8 Hektar Rebfläche, davon 32% weisse und 68% blaue Sorten. Gemäss Statistik werden in der Schweiz pro Kopf 40 Liter Wein getrunken. Bei rund 250.000 Einwohnern im Kanton Solothurn entspräche das zehn Millionen Liter Wein. Im Kanton produziert werden jedoch nur 180 Gramm Trauben pro Einwohner.

Einen Weinberg anzulegen ist in der Regel ein Projekt für mehrere Generationen. Ausser bei den Wetterbedingten Erträgen gibt es keine wirklich einschneidenden Veränderungen. Dennoch variieren die Zahlen von Jahr zu Jahr. Im Monat Mai erscheint jeweils die Statistik des Vorjahrs. Hier finden sie die Statistiken bis zurück ins Jahr 2004. Klicken Sie auf: Das Weinjahr

In den vergangenen Jahren hat sich die Qualität der Weine allgemein verbessert. Die Winzer haben sich viel Wissen angeeignet und in den Rebbau und die Kellertechnik investiert. In den letzten 30 Jahren wurden durch Kreuzung verschiedener Trauben eine Fülle von neuen Rebsorten gefunden, die resistenter gegen Krankheiten sind oder die den klimatischen Rahmenbedingungen der Juraregion besser entsprechen. Nochmals Dr. Manfred Küng: «Schliesslich hat auch eine Liberalisierung der Landwirtschaftsgesetzgebung Chancen zur Neuanlage von Rebbergen geboten. Es kann somit nicht mehr vorkommen, dass eine aus mehrheitlich welschen Winzern bestehende Kommission die Neuanlage von Rebbergen im Kanton Solothurn verhindern kann.»

Kantonales Gesetz

Der Kanton Solothurn kennt kein eigenes Weinbaugesetz. Zur Anwendung kommt die Verordnung für den Pflanzenbau des Kantons Basel-Landschsaft (SGS 516.31). Diese regelt die Bewilligungspflicht für Neuanlagen, den Rebbaukataster, die Weinlesekontrolle und den Traubenpass sowie die kontrollierte Ursprungsbezeichnung (AOC) samt Rebsorten, Mindestzuckergehalt, Ertragsbegrenzung und Weinbereitung.

Regionen

Bucheggberg
Der bekannteste Rebberg liegt am Fusse vom Schloss Kyburg-Buchegg. Heute stehen dort wo bereits im Mittelalter Reben gepflanzt waren wieder 1.200 Rebstöcke. Ueli Abbühl hat in Küttigkofen einen Rebberg angelegt.

Schwarzbuben
Die Leimentaler Gemeinden bilden mit 422 Aren das grösste Weinbaugebiet im Kanton Solothurn. In Witterswil werden auf einzelnen Parzellen Reben angebaut. Rodersdorf, Metzleren, Mariastein und Hofstetten-Flüh haben verschiedene Weinberge. Eine Rebparzellenkarte von 1877 zeigt grosse zusammenhängende Rebflächen in Flüh (CH) und am Fusse der Ruine von Château Landskron (F) auf beiden Seiten der Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich.

Dornach und Umgebung

Gäu

Gösgen

Lebern mit den Gemeinden Hubersdorf, Grenchen und Bettlach.

Hier lesen Sie die Geschichte des Weinbaus in Grenchen

Olten und die Gemeinden Schönenwerd und Starrkirch-Wil

Solothurn und die Domaine Hôpital de Soleure

Thal

Thierstein

Wasseramt