2015-03-30

Winzerfest/Fête des Vignerons 2019: Kandidatur als Unesco Kulturerbe eingereicht

Das Winzerfest von Vevey (VD) ist am Montag als erste Kandidatur der Schweiz für die Liste des immateriellen Kulturerbes der Unesco eingereicht worden. Über die Aufnahme wird ein Komitee im Herbst 2016 entscheiden. Die Schweiz plant sieben weitere Kandidaturen.

Der Bundesrat hatte im vergangenen Oktober acht Vorschlägen für die Unesco-Liste zugestimmt. Unter anderem sollen auch die Basler Fasnacht, das Uhrmacherhandwerk, der Jodel und der Schweizer Umgang mit der Lawinengefahr in das immaterielle Kulturerbe der Menschheit eingehen.

 

Jedes Land darf jeweils im März eine einzige Kandidatur einreichen. Der Bundesrat setzte unter den Vorschlägen keine Prioritäten, die Reihenfolge der Kandidaturen hänge auch vom Vorbereitungsstand ab, teilte das Bundesamt für Kultur (BAK) am Montag mit.

Das Winzerfest von Vevey verkörpere den Geist des immateriellen Kulturerbes der Unesco. So stehe es für Austausch und Dialog zwischen den Generationen sowie Respekt für Tradition und Sinn für Innovation.

Das Winzerfest ist ein äusserst seltenes Spektakel und findet pro Jahrhundert nur ungefähr fünfmal statt. Vevey verwandelt sich dabei in eine grosse Freilichtbühne mit Tausenden von Zuschauern. Die Tradition besteht seit Ende des 18. Jahrhunderts.

Die letzten Ausgaben gingen 1955, 1977 und 1999 über die Bühne, die nächste Ausgabe ist für Sommer 2019 geplant. Das «Fête des Vignerons» ist zudem eng mit dem Weinbaugebiet Lavaux verbunden, das 2007 als Welterbestätte von der Unesco aufgenommen wurde.

Entscheid im Herbst 2016
Über die Kandidatur des Winzerfestes entscheidet im Herbst des nächsten Jahres ein zwischenstaatliches Komitee, in dem 24 Länder vertreten sind. Das Komitee stützt sich dabei auf Empfehlungen eines vorprüfenden Expertengremiums.

Die Expertengruppe setzt sich zur einen Hälfte aus an der Unesco akkreditierten Nichtregierungsorganisationen (NGO) zusammen und zur anderen Hälfte aus Vertragsstaaten, die nicht im Komitee Einsitz haben, welches über die Aufnahme entscheidet.

Spiegel für die menschliche Kreativität
Die Unesco will mit der Liste des immateriellen Kulturerbes weniger Bauten oder Räume schützen, sondern vielmehr lebendige Traditionen, darstellende Künste, gesellschaftliche Praktiken, Rituale und Feste.

Weiter sollen Wissen und Praktiken im Umgang mit der Natur und dem Universum sowie traditionelle Handwerkstechniken aufgenommen werden. Die Liste des immateriellen Kulturerbes steht damit als Spiegel für die kulturelle Vielfalt und die menschliche Kreativität.

Quelle: Fête des Vignerons/sda

22. Oktober 2014 – Winzerfest in Vevey soll Weltkulturerbe werden

Für die in Vevey beheimatete Confrérie des Vignerons (Winzerbruderschaft) ist es eine Ehre, dass der Bundesrat in seiner Sitzung vom 22. Oktober beschlossen hat, die Fête des Vignerons (Winzerfest) als eine der Schweizer Traditionen in die Liste aufzunehmen, die er bei der UNESCO als immaterielles Kulturerbe einreichen will.

Für François Margot, Präsident der Confrérie des Vignerons, sind es «die begeisterte Mobilisierung von Tausenden von Freiwilligen und Mitwirkenden aller Altersklassen sowie die fieberhafte Erwartung des Publikums, die Arbeit der besten Winzer zu feiern, die heute durch den Bundesrat anerkannt worden sind. Und dies nur wenige Jahre vor der 12. Auflage der nächsten Fête des Vignerons 2019. Die Confrérie des Vignerons freut sich und ist stolz, diese einzigartige Feier mit der Schweizer Bevölkerung teilen zu dürfen.»

Seit dem 18. Jahrhundert organisiert die Confrérie einmal pro Generation dieses einmalige Fest, das jedes Mal die Herzen Veveys, der Region, des Kanton Waadts und darüber hinaus höher schlagen lässt. Jede neue Ausgabe des Winzerfests versteht sich als eine Hymne an das Leben. Die Fête des Vignerons ist eine Feier zu Ehren der Winzer und Weinbauern, des fruchtbaren Zyklus der Jahreszeiten, der Heimat und insbesondere der Unesco - geschützten Lavaux - Region. Obwohl das Winzerfest mit seinen Themen traditionsverbunden ist, erneuert es sich jedes Mal zu einem originellen, modernen und partizipativen Kunstwerk.


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