2011-04-28

Gutedel Cup 2011

Für den Gutedelcup wurden mehr als 300 Weine von 30 Experten – darunter Önologen aus ganz Deutschland – in mehreren Verkostungsgängen getestet. Insgesamt wurden 38 Proben prämiert, einen Pokal erhielten die erstplatzierten Erzeuger in vier Kategorien.

Cupsieger: Andreas Löffler (Ballrechten-Dottingen), Markus Büchin (Haltinger Winzer), Paul Baumann (CH), Ingo Ehret (WG Laufen) Foto: Umi

Spritzig-frisch wie der Gutedel war am Donnerstag auch die Prämierung der Siegerweine im Kurhaus Badenweiler. Zunehmend Spass am Cup haben die Schweizer. Sie waren mit 105 Proben vertreten, doppelt so viele wie im Vorjahr. Paul Baumann, Präsident des eidgenössischen Weinhändlerverbandes, lud alle Markgräfler Winzer in die Schweiz ein, denn: «Wir machen 2012 auch einen Gutedelcup».

Im Vorfeld hatte die Jury aus 319 Proben die 38 besten Gutedel mit den Erstplatzierten in vier Kategorien ermittelt. Manchmal fehle nur ein «Muggeseggeli», um in die erste Liga zu kommen, tröstete Ernst Nickel – Vizepräsident des Badischen Weinbauverbandes – die Erzeuger ohne Urkunden. Nickel führte mit der ehemaligen Deutschen Weinprinzessin Isabell Kindle versiert und unterhaltsam durch die kurzweilige Preisverleihung.

Ausrichter des Gutedelcups ist seit 1996 der Verein Markgräfler Wein unter der Regie von Claudia Schlumberger-Bernhardt und Geschäftsführer Thomas Senf. Vor Ort verantwortlich war die Badenweiler-Thermen-Touristik (BTT) mit Geschäftsführerin Kornelia Harff-Asch und Eventchefin Angelika Lesniak, die den 600 Gästen eine ansprechende Dekoration im Kurhaus gezaubert hatte.

Als Schirmherrin meinte die Markgräfler Weinprinzessin Sandra Löffler, man könne den Gutedel mit der Liebe vergleichen: «Wer ein Mal kostet, kommt nicht mehr los». Grussworte überbrachte auch die Weinkönigin aus Sachsen-Anhalt, Elisabeth Born, namens der Winzer aus dem Anbaugebiet Saale-Unstrut.

In der Westschweiz heisst er Chasselas, im Wallis Fendant – ein Gutedel, der seit Generationen viele Dörfer ernähre, wie der Schweizer Präsident Paul Baumann betonte. Weltweit werde die «kapriziöse Rebe» auf 35 000 Hektar angebaut, davon lägen 4000 in der Schweiz, 1200 in Deutschland. Die in Aigle neu gegründete Chasselas-Vereinigung lade 2012 erstmals zum internationalen Gutedelcup ein, so Baumann. Er nahm den Pokal der Kategorie «International» entgegen für das kleine Weingut Engel Vins in St. Blaise in Neuchâtel/Schweiz, das nur vier Hektar Reben am Neuenburgersee hat. Über den Siegerpokal für den besten Qualitätswein freute sich Markus Büchin, Kellermeister der Erzeugergemeinschaft Haltinger Winzer. Sie bewirtschaften 42 Hektar Reben. Kabinett-Sieger ist das Weingut Wolfgang Löffler in Ballrechten-Dottingen mit einer 14 Hektar umfassenden Anbaufläche. In der Kategorie «Edelsüss» siegte die Winzergenossenschaft Laufen (165 Hektar Reben) mit Kellermeister Ingo Ehret.

Alemannisch wie das Dreiländereck sind die Neuenburger Liedermacher Karl David und Martin Lutz. Mit Gesang, Gitarre und «Schnurregiege» (Mundharmonika) priesen sie die Heimat der «G’schwellde mit Quark un Töchterlisalat». Exklusiver war die Auswahl an der Speisen vom Circo-Loco, offeriert von Chefkoch Sascha Kölsch und Team.

Mehr als 300 Gutedel

Mehr als 300 Gutedel hatte eine Fachjury aus 30 Experten – darunter Önologen aus ganz Deutschland – vor zwei Wochen in mehreren Verkostungsgängen getestet. Insgesamt wurden 38 Proben als beste Gutedel prämiert. Einen Pokal erhielten nur die erstplatzierten Erzeuger in den vier Kategorien. Da einige Weine die gleiche Punktezahl erzielten, sind manche Plätze mehrfach belegt.

Qualitätswein trocken: 1. Haltinger Winzer eG (Haltinger Roter Gutedel), 2. Weingut Zimmermann, Schliengen (Bad Bellinger Sonnenstück), 3. Weingut H. Ulmann, Staufen (Staufener Schlossberg), 4. Weingut Julius Zotz, Heitersheim (Maltesergarten Roter Gutedel), 5. WG Schliengen-Müllheim (Markgräfler Lindenhof), 6. Weingut Wolfgang Schindler, Müllheim (Badenweiler Römerberg), 7. Weingut Frick, Binzen (Rümminger Sonnhole), 8. WG Schliengen-Müllheim (Schliengener Sonnenstück), 9. Weingut Huck-Wagner, Efringen-Kirchen (Markgräfler), 10. WG Schliengen-Müllheim (Müllheimer Burg Neuenfels).

Kabinett trocken: 1. Weingut W. Löffler, Staufen-Wettelbrunn (Ballrechten-Dottinger Castellberg), 2. Winzerkeller Auggener Schäf (Auggener Gutedel), 3. Weingut Faber, Freiburg (Freiburger Steinler), 4. WK Auggener Schäf (Auggen Gutedel), 5. WG Laufen (Laufener Altenberg), 6. Weingut H. Steinle, Ballrechten-Dottingen (Dottinger Castellberg), 7. WG Laufen (Altenberg), 8. Weingut Hans Engler, Müllheim (Müllheimer Reggenhag), Weingut Julius Zotz, Heitersheim (Maltesergarten) und Weingut Heinemann, Ehrenkirchen-Scherzingen (Scherzinger Batzenberg).

Edelsüsse Weine: 1. WG Laufen (Laufener Altenberg), 2. WG Laufen (Altenberg), 3. WK Auggener Schäf (Auggener Schäf), 4. Weingut W. Löffler, Staufen-Wettelbrunn (Ballrechten-Dottinger Castellberg), 5. WK Auggener Schäf (Auggener Schäf), 6. Weingut W. Löffler, Staufen-Wettelbrunn (Castellberg).

International trocken: 1. Engel Vins, St. Blaise/Schweiz (Saint-Blaise), 2. Obrist, Vevey/Schweiz (Prés Roc Yvorne Grand Gru), Château La Bâtie, Vinzel/ Schweiz (Vinzel Grand Gru) und Jean-René Germanier Vétroz/Schweiz (Clos Malettaz Vétroz), 5. Henri Badoux, Aigle/Schweiz (Badoux Chablais), 6. Jean-René Germanier Vétroz/Schweiz (Balavaud Vétroz Grand Gru), Jean & Pierre Testuz, Cully/Schweiz (Coup de l’Etrier Epesses) und Weingut Huck-Wagner, Efringen-Kirchen (Markgräfler), 9. Winzerhof Ebringen (Ebringer Sommerberg), 10. Cave de Consul, Perroy/Schweiz (Bérolon Le Consul Perroy Grand Gru), Haltinger Winzer (Weiler Schlipf) und WG Schliengen-Müllheim, Schliengen (Müllheim Burg Neuenfels).

Quelle: Badische Zeitung, Ausgabe vom 29. April 2011

 


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