Gewitter mit Orkanböen, Hagel und Regen sind von Westen her über die Schweiz gefegt. Hagelkörner so gross wie Tennisbälle zerstörten Kulturen, Autos und zahlreiche Keller wurden überflutet. Am heftigsten wurde die Westschweiz getroffen.
In Aubonne am Genfersee gingen während mehrerer Minuten Hagelkörner so gross wie Pingpong-Bälle nieder. Zahlreiche Autos und Gebäude wurden beschädigt. Aber auch die Kulturen und Rebberge wurden arg in Mitleidenschaft gezogen. «Die Auswirkungen dieser Katastrohpe können wir heute noch nicht beziffern. Noch sind nicht alle Schandenmeldungen bei uns eingegangen», sagt Nicolas Schorderet, Generalsekretär des Office des Vins Vaudois.
Die Weingärten im Kanton Genf wurden dieses Mal verschont. Doch der Genfer Kantonsönologe Alexandre de Montmollin sagt: «Die Region von Soral wurde bei einem Gewitter in der vergangenen Woche leicht getroffen. Doch das ist im Moment noch kein Grund zur Sorge.»
Im Kanton Neuenburg, am Bielersee und am Mont Vully gab es vereinzelt Hagel. Glücklicherweise waren die Eiskörner so klein, dass sie keine nennenswerten Schäden anrichteten.
Am Zürichsee haben die Winzer gezittert. «Wie schon so oft in diesem Jahr. Erst recht, nachdem unsere Tochter von Bern telefonierte, dass es dort riesengrosse Hagelkörner schneie», sagt Cécile Schwarzenbach und ergänzt erleichtert: «Glücklicherweise jedoch erhielten wir bei uns nur sehr heftige Regengüsse, Hagel war Gott sei Dank nicht dabei. Wir können also wieder einmal aufschnaufen!»
Entwarnung gibt es auch aus dem Blauburgunderland. Dazu Beat Hedinger: «Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind bei mir keine Schäden vom gestrigen Gewitter (Unwetter)
in den Rebkulturen des Blauburgunderlandes bekannt. Entsprechend gehe ich davon aus,
dass kein (grosser) Schaden entstanden ist. Wir hatten jedoch bereits am 3. Juli im Gebiet Hallau/Oberhallau/Gächlingen einen Hagelschlag, der teilweise bis ca. 50% Schaden angerichtet hat.»
In Graubünden hat laut Thomas Mattmann der Föhn heftig gestürmt und es gab reichlich Niederschläge, aber kein Hagel.
Verschont blieb auch das Wallis.
Keinen Tropfen geregnet hatte es im Tessin. Laut Francesco Tettamanti von Ticinowine sind die Winzer sehr zufrieden über den Verlauf der Vegetation. Die ergiebigen Regenfälle der vergangenen Wochen liessen die Natur aufblühen. Die Trauben seien gesund und nach zwei mengenmässig kleinen Ernten sei der Behabg äusserst erfreulich.