2011-08-31

Rekordhoher Weinindex dank asiatischen Topkäufern

Spitzenpreise beim Wein lassen den weltweit bedeutsamsten Weinindex «Liv-ex Fine Wine 100» in die Höhe schnellen. Anleger können über Wein-Fonds am Höhenflug teilhaben. Ein Investment ist aber teuer.

Im letzten Jahr ersteigerte ein asiatischer Bieter an der Hong Kong Wine Auction zwölf Flaschen Château Pétrus, Jahrgang 1982 für satte 78.000 Dollar - 30 Prozent mehr als der Schätzpreis. Im Juli 2011 wechselte eine Flasche Château d'Yquem aus dem Jahr 1811 für umgerechnet 80.000 Euro den Besitzer. Doch es geht noch höher: Drei Flaschen des Château Lafite, Jahrgang 1869 wechselten für 230.000 Dollar den Besitzer. Dies ist ein neuer Weltrekord. Preistreiber sind nicht nur private Sammler aus Europa, sondern auch Investoren aus Russland und asiatischen Ländern. Vor allem die Chinesen verfallen dem Rebensaft immer stärker.

Seit 2002 konnte beim Weinindex eine Rendite von 15,3 Prozent verzeichnet werden. Im Juni dieses Jahres erreichte er so einen neuen Höchststand. Vor allem Asiaten, die Topkäufer des Weins, würden den Weinpreis in die Höhe treiben, schreibt Frédéric Papp für Cash News. Zudem waren die Jahre 2009 und 2010 Jahrhundertjahrgänge. Über Weinfonds mit durchschnittlich 11,9 Prozent Rendite jährlich, könnten Anleger am momentanen Höhenflug teilhaben.

Allerdings hat eine solche Performance ihren Preis. Das Einstiegsticket beträgt im Minimum 25.000 Franken. Um einiges teurer ist der «Wien Growth Fund» mit einem Minimum-Investment von 125.000 Euro. Hinzu kommen relativ teure Management-Gebühren von gegen 2 Prozent und je nach Jahres-Rendite eine Performance Fee von gegen 20 Prozent. Gemäss Frédéric Papp ist der Index seit dem Allzeithoch vom Juni dieses Jahres rückläufig. Er verlor bis anhin 1,6 Prozent. Eine weitere Korrektur von 10 bis 15 Prozent per Ende Jahr sei durchaus möglich und betreffe vor allem jene Weine, die zuvor schon stark überteuert waren.

Mit Preisen um 25 bis 55 Franken sind Schweizer Weine dagegen geradezu günstig. Zwar lassen sich damit keine solchen Renditen erwirtschaften. Der Gewinn kann nach fünf bis zehn Jahren in Form von viel Weingenuss geerntet werden. Das einzige Risiko dabei ist ein möglicher Ausfall durch Korkenschmecker.

 


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