Nur der Titel erinnert noch an früher. Sonst wurde aus der vor 117 Jahren erstmals erschienenen «Schweizerische Weinzeitung» eine attraktive Zeitschrift. Die Fachpublikation öffnet sich neu einem breiten, weininteressierten Publikum und ist ab sofort im Abonnement erhältlich. Der Inhalt bietet neben einer fachkundigen Analyse des Weinmarktes auch News von Weingütern und ihren Besitzern sowie viele Degustationsnotitzen.
Wein interessiert. Das lässt sich aus einschlägigen Kolumnen ableiten, die regelmässig und in den meisten Printmedien erscheinen. Lange Zeit war «Vinum» das auflagenstärkste Publikums-Magazin, das sich fast ausschliesslich dem Thema Wein widmete. Das seit der Aprilausgabe 2010 neu gestaltete Magazin erhält nun Konkurrenz. Beide Publikationen wechselten im vergangenen Jahr ihre Besitzer. «Vinum» wurde von der KünzlerBachmann Medien AG übernommen und die «Schweizerische Weinzeitung» gehört der Südostschweiz Presse und Print AG.
Neuer Herausgeber der «Weinzeitung» ist Wolfram Meister, einst Chefredaktor der Zeitschrift «Weinwisser» und heute für die Schweizer «… geht aus»-Reihe verantwortlich – Zeitschriften, in denen Tester Restaurants in und um Zürich, Basel, in Graubünden und im Tessin empfehlen, ohne Punkte oder Sterne zu vergeben.
Einige Höhepunkte aus der «Ausgabe 5»: Vom Bordeaux-Jahrgang 2010 werden zehn Trouvaillen vorgestellt, die nicht alle Welt kosten. Investoren werden sich über die Liste der 185 Top-Bordeaux mit Punktezahlen zwischen 18 und 20/20 freuen.
In einem Interview erklärt Philipp Schwander, Weinhändler und einziger «Master of Wine» der Schweiz, weshalb er keinen eigenen Weinkeller hat.
Und unter dem Titel «Generationenwechsel» werden drei erfolgreiche Winzersöhne vorgestellt: Martin Donatsch, Florian Gojer und Gerhard Kracher.
Spannend ist auch das Journal mit Zahlen und Statistiken aus der Welt des Weins.
Zehn Ausgaben «Schweizerische Weinzeitung» pro Jahr sind geplant. Das Jahresabonnement kostet 111 Franken und kann per Telefon (055 264 11 26) oder online bestellt werden.
Ironie oder Schicksal? Langsam und in kleinen Schritten bewegen sich die Protagonisten der Schweizer Weinbranche aus allen Landesteilen aufeinander zu. Nun erscheint die vormals zweisprachige «Weinzeitung/Journal Vinicole», abgesehen von einigen französischsprachigen Beiträgen im Journal, ausschliesslich in Deutscher Sprache.