Nach der Lehre als Zimmermann hat Walter Amrhyn in verschiednen Betrieben gearbeitet, bis er sich im Jahr 2005 selbständig macht. Mit dem Projekt «Fasstisch» hat sich der Jungunternehmer seinen Traum, aus altem Material ein modernes Produkt auf den Markt zu bringen, verkwirklichen können. 2007 gründet er Walter’s Wood Idea, kurz WWI.
«Alles hat mit einem zerfallenen Fass begonnen, das auf dem Schlosshof lag», sagt Walter Amrhyn und erklärt: «Für ein anstehendes Fest fehlte noch ein Schuhgestell. Flink habe ich aus den paar Fassdauben ein originelles Möbel gezimmert.» Die Besucher machen ihn immer wieder auf das Schuhgestell aufmerksam. Ihnen hat die Verbindung zwischen altem Material und modernem Design gefallen. «Und auch mich hat der Gedanke, alte Wein- und Mostfässer in Lifestylemöbel zu verwandeln, nicht mehr losgelassen.».
Der erste Fasstisch
Doch wie biegt man die konischen Fassdauben gerade, um damit Möbel herzustellen? Die Antwort auf diese Frage hat Walter Amrhyn in zahlreichen Versuchen mit Wasserdampf selber herausgefunden. Die Details bleiben sein gut gehütetes Geheimnis. Aber es hat funktioniert und der erste Tisch steht bis heute in Amrhyns Büro.
Bald einmal standen die Amrhynschen Fässer auf Schloss Buholz als Tische in der Werkstatt. Und fast schwieriger als die Tische zu verkaufen, war anfänglich die Beschaffung alter Fässer. Heute sammelt sich Walter Amrhyn sein Rohmaterial in der ganzen Schweiz zusammen und fährt für ein besonderes Stück auch Mal ins Südtirol. Die Besitzer staunen jeweils nicht schlecht, wenn der Jungunternehmer ihnen bis zu 250 Franken bezahlen will und die Demontage sowie den Transport erst noch selber übernimmt. 56 Fässer hat er auseinandergenommen und die Dauben gerade gebogen. Die Herkunft dokumentiert Amrhyn auf seiner Homepage ebenso wie die daraus gefertigten Möbel.
Ein Unikat …
Alte Dübellöcher und Nägel, Risse, Fassreifenabdrücke, Verfärbungen, Wurmlöcher und Äste sind bei einem Fasstisch ersichtlich. Es ist das, was ein WWI-Möbel einzigartig und FASSzinierend macht.
Je nach Fassinhalt und Alter des Fasses entfalten sich die Farbtöne unterschiedlich. Nimmt Walter Amrhyn die Innenseite der Fassdauben, hat das Holz eine Bordeaux-rote bis eichen-goldige Kolorierung. Ihr Auge erblickt also die Spuren eines brillanten Jahrgängers. Wird die Fassaussenseite benutzt, so sind Fassreifenabdrücke, Äste, Risse, Wurmlöcher und Verfärbungen zu sehen.
Die Tatsache, dass über Jahrzehnte Wein darin gelagert wurde, verleiht den Möbelstücken eine besondere Note. Die ganze Geschichte, die das Fass zum Teil länger als ein Jahrhundert lang miterlebt hat, gibt einem Fasstisch einen unverkennbaren Charme.
… mit Zertifikat
Zu jedem Fasstisch gibt es ein Zertifikat mit Tisch- und Fassnummer, Grösse, Fassjahrgang und –herkunft, Herstellungsdatum sowie einen kurzen Beschrieb. Zudem ist an jedem Möbelstück das Wood-Idea-Logo eingebrannt. So garantiert Walter Amrhyn, dass jeder Tisch ein von ihm geschaffenes Unikat ist und bleibt. Fasstische gibt es ab 4500 Franken.
Weil gute Ideen irgend einmal kopiert werden, hat Walter Amrhyn das Design der Quer- und Längsvariante im Oktober 2008 als Modèle déposé beim eidgenössischen Institut für geistiges Eigentum hinterlegt.
An Ideen fehlt es Walter Amrhyn nicht. Als nächstes möchte er den Käufern eines Fasstisches auch noch eine Flasche des Wein überreichen können, der zuletzt im Fass gereift hat.
Nebst Tischen gibt es bei WWI auch andere passende, edle Lifestylemöbel aus Fassdauben. Ein Beispiel sind die Weinregale aus Fassdauben. Zahlreiche Fassmöbel von Walter Amryhn stehen auch in Vinotheken und in Weinkellern. «Den Ideen sind keine Grenzen gesetzt», sagt der innovative Zimmermann.
Walter Amrhyn
Schloss Buholz
6017 Ruswil
Telefon: 041 490 05 67
Mobil: 078 751 14 00
www.wood-idea.ch
Winzer, die für ihre alten 3000- bis 5000-Liter-Fässer keine Verwendung mehr haben, melden sich bitte bei Walter Amrhyn.