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Geologie – Boden und Untergrund

Zwischen dem Boden und dem darunterliegenden Gestein gibt es keine klare Trennlinie. Der Boden ist die oberflächliche Erdauflage mit einem Gehalt an organischen Stoffen. Darin wurzeln die Reben und alle anderen Pflanzen. Über Jahrmillionen haben tektonische Verschiebungen, Felsstürze und Murgänge, Gletscher und Flüsse die Böden und das Gestein vermischt. Die geologische Karte der Schweiz gleicht heute einem Fleckenteppich. Von Dorf zu Dorf kann sich die Geologie verändern. Oft unterscheiden sich die Böden oben am Hang von denen weiter unten gar innerhalb eines Rebbergs.

Kalkstein, Granit, Molasse und Moränenböden, Ton und Gips wechseln sich ab. Neben der Geologie spielt die physikalische Beschaffenheit eine wichtige Rolle. Porosität und Durchlässigkeit beeinflussen die Wasserversorgung der Rebe. Die Bodenfeuchtigkeit hat einen entscheidenden Einfluss auf die Qualität des späteren Weins. Von ihr hängen unter anderem der Blattwuchs und die Beerengrösse ab.

Die Zusammenhänge zwischen der chemischen Zusammensetzung des Bodens und der Weinqualität sind noch weitgehend unbekannt. In mehreren Kantonen untersuchen Wissenschaftler die Bodenbeschaffenheit. Die Resultate der Studien werden auf weinlandschweiz.ch nachzulesen sein.

Ohne wissenschaftlichen Beweis haben Beobachtungen und die Erfahrung von Generationen gezeigt, dass gleiche Rebsorten auf verschiedenen Böden unterschiedliche Weine ergeben. Auch wenn der Einfluss der Geologie auf den Wein geringer ist als der des Wetters (Klima), der Rebsorte und deren Pflege sowie den Kellertechnken, hat die Geologie eine wichtige Wirkung auf das Wachstum der Rebe und ihren Ertrag. Denn die Bestandteile der Böden regeln den Wasserhaushalt.

  • Sedimente bestehen aus Gesteinstrümmern. Je grösser die Steintrümmer und Kiesel sind, desto schneller läuft das Wasser ab und der Boden trocknet aus. Die Wurzeln von Reben auf kiesigen Böden suchen sich Wasser in tieferen Schichten. Dabe sind Wurzellängen von 15 Meter und mehr möglich.
  • Ein Konglomerat bezeichnet die Anhäufung von Kieselsteinen mit nehreren Millimetern Durchmesser.
  • Beim Sand handelt es sich um Bodenpartikel zwischen 2 und 0,02 Millimetern Durchmesser. In Sand und Silt dominiert gewöhnlich das Mineral Quarz, das chemisch weitgehend reaktionsneutral ist. Manche Sandsteine enthalten grössere Mengen an Feldspat.
  • Als Silt werden Partikelgrössen zwischen 0,02 und 0,002 mm Durchmesser bezeichnet.
  • Als Ton gelten Partikel unter 0,002 mm. Tonminerale besitzen eine starke Bindekraft für Wasser und metallische Ionen oder geladene Atome. Die Ladung gestattet es den Metallen, eine Lösung im Wasser einzugehen.
  • Lehm ist eine Mischung aus Ton, Silt und Sand.