Die besten Berner Weine 2025 sind gekürt. Regierungsrat Christoph Ammann hat in Twann die Auszeichnungen im Wettbewerb «Berner Wein des Jahres» verliehen. Den Titel «Berner Winzer des Jahres 2025» holte sich Martin Hubacher aus Twann. Ebenfalls ausgezeichnet wurde der beste Wein aus pilzwiderstandsfähigen Sorten (PIWI).
Die ausgezeichneten Winzerinnen und Winzer mit Regierungsrat Christoph Ammann (vlnr): Stephan Martin, Martin Hubacher, Johannes Louis, Beat Burkhardt, Christoph Ammann, Werner Swiss Schweizer, Ruth Wysseier sowie Gabriel und Silvan Andrey. (Bilder Marco Zanoni)
Für den Wettbewerb «Berner Wein des Jahres 2025» waren 143 Weine von 27 Weinproduzentinnen und Weinproduzenten aus dem Kanton Bern nominiert (2024: 150 Anmeldungen, 30 Betriebe).
Die Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbs 2025 sind:
Die Gewinnerweine des «Berner Wein des Jahres 2025».
Regierungsrat Christoph Ammann ehrte die Preisträgerinnen und -träger mit einem Diplom. Sie dürfen die Bezeichnung «Berner Wein des Jahres 2025» für die Vermarktung verwenden.
Martin Hubacher, Berner Winzer des Jahres 2025, mit Regierungsrat Christoph Ammann.
Berner Wein kommt immer gut an
In seiner Rede anlässlich der Preisverleihung hat Regierungsrat Christoph Ammann nicht nur das Schaffen der Winzerinnen und Winzern gewürdigt. Er betonte auch, wie wichtig die ausgezeichneten Weine für die Kantonsregierung sind. «Wann immer es in der Kantonsregierung etwas zu essen oder zu feiern gibt, wird der ‹Berner Wein des Jahres› ausgeschenkt». Das Produkt Berner Wein komme immer gut an, versicherte Ammann den Preisträgerinnen und -trägern.
Die gekürten Weine am «Bärner Winzer z Bärn»
Die Öffentlichkeit kann die Weine der ausgezeichneten Winzerbetriebe am Degustationsanlass «Bärner Winzer z Bärn» degustieren. Der Anlass ist öffentlich und findet am 20. Oktober 2025 von 16 bis 20 Uhr im Berner Rathaus statt. Er wird von den Rebgesellschaft Bielersee sowie Thunersee und übriges Gebiet organisiert und bietet die Möglichkeit, die Berner Winzerinnen und Winzer persönlich kennenzulernen. Mehr Infos: Bärner Winzer z Bärn
Schwierige Witterung, magere Ernte
Das Weinjahr 2024 stellte die Berner Winzerinnen und Winzer vor Herausforderungen. Anhaltende Nässe und warme Temperaturen begünstigten die Ausbreitung von Rebkrankheiten und Pilzen. Mit 1285 Tonnen lag die Erntemenge deutlich unter dem Vorjahr (2023: 1923 Tonnen). Trotz des schwierigen Jahres überzeugt die Qualität. Die Weine zeichnen sich durch Eleganz und Finesse aus.
Gewinner des Sonderpreises für den besten PIWI-Wein (vlnr): Noël Urwyler, Helena Hebing, Christoph Ammann, Ruth Wysseier, Werner Swiss Schweizer.
Christoph Ammann
Liebe Winzerinnen, liebe Winzer, geschätzte Medienschaffende, liebe Gäste
Ich sehe auch dieses Jahr viele bekannte Gesichter – das freut mich! Ein paar von Ihnen habe ich
letzten Oktober am «Bärner Winzer z Bärn» in Berner Rathaus gesehen.
Bei dieser Gelegenheit habe ich erzählt, dass das Thema Politik und Wein ein Verhältnis der besonderen Art ist. Nicht nur, weil es schnell politisch wird, wenn der Wein fliesst. Oder weil es in der Weinproduktion oft auch um Politik geht (Steuern, Umwelt, Subventionen…).
Gerne möchte ich diesen Faden nochmals aufnehmen und weiterspinnen, denn: Wein ist in der Politik omnipräsent. Nicht nur heute, wenn wir die besten Berner Weine 2025 küren, fliesst der Wein.
Es ist so: Wein fliesst im politischen Alltag immer und überall. Nicht nur im Wallis, nicht nur im Kanton Graubünden oder Zürich, auch im Kanton Bern. Und dabei – und das ist mir sehr wichtig zu betonen – spielt IHR Wein eine entscheidende Rolle.
Offizieller Wein für Feiern, Dinners und Verabschiedungen
Ihr Wein ist der Staatswein, der an unseren offiziellen Anlässen ausgeschenkt wird. Wir, die Berner
Kantonsregierung, sind Ihre Kundin: Nach dem heutigen Anlass kaufen wir bei den Siegerinnen und
Siegern ein und füllen erneut unsere Keller.
Dieser wird verschiedentlich eingesetzt:
… dann wird ganz offiziell dieser prämierte Berner Wein ausgeschenkt. Kurz: Wann immer es in der Kantonsregierung etwas zu essen oder zu feiern gibt, wird der «Berner Wein des Jahres» ausgeschenkt.
Der «Berner Wein des Jahres» in Frankfurt und Brüssel
Heuer geschieht dies sogar über die Landesgrenze hinaus: Übermorgen Donnerstag hat der Kanton
Bern einen Auftritt am Sommeranlass in der Residenz des schweizerischen Generalkonsuls in Frankfurtam Main. Es werden 400 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Gesellschaft erwartet – ausgeschenkt wird: der Berner Wein des Jahres 2025. Eben so an der traditionellen Soirée Suisse in Brüssel vom 15. Oktober 2025, den das EDA organisiert, und an dem dieses Jahr der Kanton Bern zu Gast ist: Zum Dinner wird Wein ausgeschenkt, der heute prämiert wird. Zudem wird es eine Bar geben, an der die Gäste weitere Ihrer Weine verkosten können. Alles in allem sind hierfür 250 Flaschen Berner Wein vorgesehen.
Nische mit Spezialitäten und Originalitäten
Das sind zwei grosse Auftritte. Das ist beste Werbung für den Berner Wein als solches. Das heisst aber auch: Ihr Erzeugnis gelangt über wundersame Weise in verschiedenste Hände, und ich kann Ihnen versichern: Das Produkt «Berner Wein» kommt immer gut an! Da ist immer jemand, der eine Etikette begutachten, der mehr wissen will und letztlich beeindruckt ist.
Wir freuen uns sehr, Ihre Erzeugnisse, unseren Wein im Ausland präsentieren zu dürfen. Bern mag mit aktuell 254 Hektaren über eine verhältnismässig kleine Rebfläche verfügen. Dafür steht er für eine erfrischende Weinvielfalt – die wir auch heute sehen. Das ist der Kanton Bern: eine Nische voller Spezialitäten und Originalitäten. Und ich bin überzeugt: Diese werden auch bei den weinaffinen Gästen in Frankfurt und Brüssel gut ankommen.
Warum betone ich dies? Aus verschiedenen Gründen: Nicht nur war die Witterung letztes Jahr deutlich zu nass und der Berner Ertrag mit 1285 Tonnen alles andere als erfreulich (2024: 1923 Tonnen). Auch der Weinkonsum ging in der Schweiz laut Bundesamt für Landwirtschaft im letzten Jahr um acht Prozent zurück. Hart traf es den Schweizer Wein: Von dem 16 Prozent weniger getrunken wurde. Einige von Ihnen spüren diese Einbussen.
Das Phänomen ist nicht schweizerisch. Auch Frankreich und Italien verzeichnen markante Rückgänge – und das seit Jahren. Einer der Hauptgründe sind die Jungen, die nur schwer für Wein zu begeistern sein sollen. Aber im Ernst: Auch mein Teenie-Sohn ist eher dem Bier, denn dem Wein zugetan.
Stets neue Wege gehen und darüber sprechen
Bedauerlicherweise kann ich Ihnen kein Patentrezept geben, wie man den heutigen Nachwuchs abholt. Es zeigt sich nicht nur im Freizeitverhalten, auch in der Arbeitswelt: Sie haben andere Bedürfnisse, sie haben andere Ansprüche. Sie wissen es wie ich: Dies zwingt uns, stets geschmeidig und offen zu sein für neue Ideen. In Ihrem Fall könnte man auch sagen: Den Wein fliessen lassen und in Umlauf bringen. Getreu dem Motto «Tue Gutes und rede darüber».
Das, geschätzte Gäste, machen wir jetzt auch: Ich bin wie jedes Jahr sehr gespannt auf die diesjährigen Siegerweine – und freue mich, diese nun verkünden zu dürfen.
(Quelle: Medienmitteilung der Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion)