2009-09-04

Ein Schweizer ist Pinot Noir-Weltmeister

Pinot Noir ist eine heikle Rebsorte. Sei gedeiht bevorzugt in kühlen Klimazonen nördlich der Alpen. Dennoch stellt sie höchste Ansprüche an Böden und Lagen. Und von den Winzern verlangt die kapriziöse Pinot Noir höchste Aufmerksamkeit. Wenn aber alle Faktoren stimmen, ergibt sie Weine die hervorragend reifen und ihre Finesse und Eleganz in der Flasche während Jahren oder gar Jahrzehnten behalten. Die Pinot Noir ist aber auch eine Rebsorte, die so viele Gesichter kennt wie Winzer die sie keltern.

Das zeigte einmal mehr die «Mondial du Pinot Noir»
Im Rahmen der Vinea in Sierre sind die besten Pinot Noir-Weine ausgezeichnet worden. Einige Überraschungen waren dabei: Von den 1444 eingereichten Mustern wurden 95 mit Goldmedaillen ausgezeichnet. Zwei Weine wurden mit «Grossem Gold» geadelt. Der Malvoisie Flétrie sur Souche von André Fontannaz von der Cave La Madeleine in Vétroz, ein edelsüsser Grauburgunder-Wein ist der eine. Der zweite mit «Grossem Gold» ausgezeichnete Pinot Noir – eine absolute Überraschung – stammt aus Spanien. Wer beim Namen «Sierras de Malaga DO» an einen schweren, süssen Wein denkt, wird gleich nochmals überrascht. Der Pinot Noir von Jose Antonio Itarte aus Ronda überzeugte mit dem Duft reifer, süsser Himbeeren. Eleganz und Kraft überspielen die pikante Säure des jugendlichen 2008-ers. Mit seinem lang anhaltenden Abgang zeigt der stolze Spanier Finesse und Rückgrat.

André Fontannaz«Grosses Gold» für André Fontannaz
Die Grauburgundertrauben für seinen «Malvoisie Flétrie sur souche» hatte André Fontannaz Mitte Dezember 2008 mit ungefähr 150 Grad Öchsle gelesen. Der Most wurde ausschliesslich im Stahltank vergoren und André Fontannaz verzichtete auf den biologischen Säureabbau, um die ausgewogene Balance von Süsse und Säure zu erhalten.
Die Auszeichnung «Grosses Gold» freut den Winzer aus Vétroz sehr. Doch bescheiden wie er ist, bleibt er mit beiden Beinen auf dem Boden. Er glaubt auch nicht, dass dieser internationale Preis sein Leben verändern wird: «Die Auszeichnung macht mir und meinen Mitarbeitern eine riesen grosse Freude. Ich denke vor allem an meine Frau Sandra und den Kellermeister Marc-André Pitteloud. Ich bin aber auch stolz auf das Wallis und die Schweizer Weine, die einmal mehr bewiesen haben, dass sie mit der internationalen Elite mithalten können.»

Urs Pircher und Jean-Paul CaruzzoPinot-Noir-Weltmeister
Der Zürcher Urs Pircher hat mit seinem Eglisauer Stadtberg Pinot Noir die internationale Jury überzeugt und wurde zum Weltmeister der Pinot-Noir-Produzenten gekürt. Die erstmals eingeführte Kategorie prämiert Winzer, deren Weine in drei aufeinander folgenden Jahrgängen eine höchste Konstanz aufweisen.
Von den 95 Goldmedaillen, welche an der diesjährigen zwölften «Mondial du Pinot Noir» vergeben wurden, gingen 65 an Schweizer Produzenten und 17 Mal Gold gewannen Weine aus Deutschland.

 

Weblink: www.vinea.ch

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