2014-07-30

Erste Projekte der Landschaftsentwicklung werden umgesetzt

Die neuen Bestimmungen der Agrarpolitik 14-17 sehen vor, die Instrumente der Agrarpolitik besser einzusetzen und die Ziele in der Verfassung zu verankern. Als Grundlage für die Schweizerische Agrarpolitik ist der Landwirtschaftsartikel in der Bundesverfassung :

Artikel 104 Landwirtschaft

1 Der Bund sorgt dafür, dass die Landwirtschaft durch eine nachhaltige und auf den Markt ausgerichtete Produktion einen wesentlichen Beitrag leistet zur:
a. sicheren Versorgung der Bevölkerung;
b. Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen und zur Pflege der Kulturlandschaft;
c. dezentralen Besiedlung des Landes.

Erste Landschaftsqualitätsprojekte werden umgesetzt

Das Interesse an den Landschaftsqualitätsprojekten ist gross: im ersten Jahr wurden bereits 71 Projekte aus 25 Kantonen eingereicht und vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) bewilligt. Auf regionaler Ebene werden nun die Bewirtschaftungsvereinbarungen abgeschlossen und die Massnahmen zur Förderung der Kulturlandschaftsvielfalt umgesetzt. Die Berichte der bewilligten Projekte sind auf der Webseite des BLW veröffentlicht.

Mit den Landschaftsqualitätsbeiträgen stellt die Agrarpolitik ein neues Instrument zur Verfügung, um die Vielfalt der Kulturlandschaft zu fördern. Die Landschaftsqualitätsprojekte sind regionale Programme. Im Gegensatz zu anderen freiwilligen Programmen definiert der Bund bei diesen Beiträgen keine einheitlichen Massnahmen über die ganze Schweiz. Es sind die Regionen, welche in den Projekten die Massnahmen vorschlagen.

Regionen tragen Verantwortung für Landschaftsentwicklung
In den 71 Projektgebieten setzten sich die Projektträgerschaften intensiv mit ihren Kulturlandschaften und deren Qualitäten und Eigenheiten auseinander. Sie definierten Ziele zur Weiterentwicklung dieser Kulturlandschaften sowie Massnahmen und Beitragsansätze, mit denen die gewünschte Landschaftsentwicklung erreicht werden kann. In die Projekterarbeitung waren die Gemeinden, Vertreter der Landwirtschaft, aber auch andere landschaftsrelevante Akteure einbezogen. Das BLW bewilligte die Projekte und stellte sicher, dass sie der agrarpolitischen Zielausrichtung entsprechen. Die Projekte werden vom Bund zu 90% finanziert.

Projektberichte sind veröffentlicht
Beispiele von Landschaftsqualitätsmassnahmen sind die Erhaltung und Pflege von landschaftsprägenden Strukturen wie Einzelbäume, Hecken, Lebhäge, Lesesteinhaufen und Trockensteinmauern, die Akzentuierung des Mosaiks verschiedener Ackerkulturen, die Bewirtschaftung von Waldweiden oder gezielte Entbuschungen auf schwer zugänglichen Parzellen.

Die regionalen Landschaftsziele, Massnahmen und Beiträge sind in den Projektberichten dokumentiert, welche dem BLW zur Bewilligung eingereicht wurden. Sämtliche Berichte der bewilligten Landschaftsqualitätsprojekte sind auf der Webseite des BLW veröffentlicht.

Neues Instrument zur gezielten Kulturlandschaftsentwicklung
Kein Wirtschaftszweig prägt und gestaltet die Landschaft mehr als die Landwirtschaft. Über Generationen sind in der Schweiz wertvolle Kulturlandschaften entstanden, hinter denen eine aufwändige Bewirtschaftung steckt. Bis heute leisten die Landwirte einen wichtigen Beitrag zur Pflege und Zugänglichkeit der Landschaften. Mit den Landschaftsqualitätsprojekten werden diese Anstrengungen gewürdigt, die Leistungen gezielt abgegolten und gefördert. Die Landschaftsqualitätsprojekte werden wirksam dazu beitragen, die ausserordentliche Vielfalt der Kulturlandschaften in der Schweiz zu erhalten.

Sieben der bewilligten Projekte sammt aus dem Wallis. Eines davon umfasst die Region Noble und Louable Contrée mit Rebbau, am Hang-Dörfer, am Hang-Maiensässe und Alpbetriebe. (Bild: Laura Clavien)

In zwei Walliser Projekte sind Reben und Wein involviert:

  • Projet Qualité du Paysage de la Noble et Louable Contrée. Auf 98 Seiten beschreibt Laura Clavien vom Service de l'agriculture du Canton du Valais und ihre Co-Autoren François Veuthey, Stéphanbe Emery, Sébasiten Besse, Michèle Burgener und Muriel Gaillard die Entwicklung des Bäuerlichen Lebens und Wirtschaftens zwischen dem Ufer der Rhone und den Alpen auf über 1600 Meter über Meer. Hier kann die Studie heruntergeladen werden.
  • Im Projekt Pfyn-Finges / Bezirk Leuk beschreiben Juventa Zengaffinen, Peter Oggier und Peter Lehner über die landwirtschaftliche Nutzung der Region zwischen Leukerbad und dem Turtmann-Tal. Zu Wort kommt auch der Winzer Olivier Mounir von der Cave du Rhodan in Salgesch. Hier kann die Studie heruntergeladen werden.

Der nächste Termin zur Einreichung von Landschaftsqualitätsprojekten ist der 31. Oktober 2014.

 


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