Die Etoiles du Valais 2020 werden am frühen Abend des 25. November im Rahmen einer direkt über die sozialen Medien ausgestrahlten Zeremonie verliehen. Auch in diesem Jahr stehen dabei die acht beim Referenzwettbewerb «Sélection des Vins du Valais» gekürten Spitzenweine im Rampenlicht. Die Auszeichnung Swiss Wine geht an den Syrah der Weinkellerei Jean-Marie Pont.
Die Kollektion in limitierter Auflage wurde dieses Jahr in einer Kühltasche verpackt angeboten. (Fotos der Preisträger aus dem Etoiles-Booklet Robert Hofer, Fotos der ausgewählten Weine und der Kollektion Céline Ribordy.
Die fünfzehnte Ausgabe der Etoiles du Valais fand aufgrund der besonderen Gesundheitsmassnahmen ausnahmsweise im virtuellen Format statt. Auf der Bühne standen acht Winzer mit vier Weissweinen und vier Rotweinen. Der im Hotel Président Wilson in Genf tätige Schweizer Sommelier des Jahres 2010 Geoffrey Bentrari hat die acht Weine probiert:
Fendant 2019, Cave des Amis-Arlettaz Frères, Fully | |
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Pierre und Manu Arlettaz. Ausgeprägtes Aroma reifer Früchte in Kombination mit feiner Mineralnote. Vollmundig mit Betonung auf Früchten wie Äpfeln und Birnen. Bemerkenswerte Ausgewogenheit zwischen harmonischer Säure und Reifegrad der Trauben. Schmeckt nach gelbem Pfirsich, wobei die winzigen Bläschen dem Wein einen wunderbar erfrischenden Charakter verleihen. |
Johannisberg Siccus 2019, Domaine du Mont d’Or, Sion | |
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Marc-André Devantery, Direktor, und Önologin Florence Troger
Ausdrucksstark, nach Ananas und weissen Früchten duftend, deren Aroma von einem Hauch süsslicher Gewürz- sowie Butternuancen getragen wird. Am Gaumen präsentiert sich der Wein geschmeidig: mit feiner Säure, angenehm aromatisch nach vollreifen Trauben, ausgewogen dank einer zugleich präsenten und zurückhaltenden Mineralik. Im Abgang sorgt die zarte Mandelnote für Erfrischung. |
Petite Arvine de Sierre 2019, Cave Les Sentes, Sierre/Siders | |
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Serge Heymoz Anfangs erinnert der Geruch an Aprikosen, weisse Pfirsiche und auch ein wenig an Limetten. Die zweite Phase bildet mit Aromen von Honig, Rosmarin und erfrischenden Minznoten einen schönen Kontrast. Im Mund präsentiert sich der Wein mit der für Zitrusfrüchte typischen Lebendigkeit und dem sortenspezifischen Geschmack sowie mit einer leicht salzigen Note, welche die Jugendlichkeit der Rebsorte charakterisiert. |
Païen 2019, Cave de la Brunière, Saint-Léonard | |
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Christophe Morand Duftet herrlich nach sonnengereiften Früchten: nach Aprikose, gelbem Pfirsich, Quitte sowie angenehm nach exotischer Mango. Am Gaumen kommt ein facettenreiches Geschmackspotpourri von köstlichen Quitte- und Mangonoten zum Ausdruck. Der Abgang ist delikat alkoholisch mit einer zarten Bitternote. |
Dôle Salgesch 2019, Albert Mathier & Söhne, Salgesch | |
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Amedée Mathier In der Nase entfalten sich Aromen von roten Früchten, Erdbeeren, Himbeeren sowie in einer Art Dominoeffekt Noten von kleinen wild wachsenden Beeren, Johannisbeeren, Heidelbeeren und Brombeeren. Am Ende streifen zarte Veilchennuancen die Nase. Der erste Eindruck im Mund besticht mit köstlicher Saftigkeit, während der Abgang von einem Hauch orientalischer Gewürznoten geprägt ist. |
Humagne Rouge Sang du Cerf 2018, Cave du Vieux-Village Monnet Vins, Noës | |
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Jean-Pierre und Lionel Monnet Die auf Johannisbeere und reife Kirschen konzentrierte Nase mit Nuancen von Leder, Rosshaar und Rinde verleiht diesem Wein seinen ausgesprochen individuellen Duft. Am Gaumen überraschen die fruchtig-kompottige Saftigkeit sowie die Kakaonoten im Abgang. Schon jetzt lassen die dezenten Tannine auf ein ausgezeichnetes Lagerpotenzial schliessen. |
Syrah 2019, Cave Jean-Marie Pont, Corin-de-la-Crête | |
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Jean-Marie und Geneviève Pont Duftet nach rosa Beeren und schwarzen Oliven, die von einer Schar schwarzer Früchte begleitet werden: Johannisbeere, Brombeere, Pflaume. Sie alle umspielt ein zarter Vanilleton. Der Eindruck im Mund ist gehaltvoll, erinnert an würzige rote Früchte und weist eine mineralische Bitternote sowie Schokolade- und Anisaromen auf. Die noch jungen Tannine deuten auf eine perfekte Inszenierung der komplexen Aromatik dieses Weins hin. |
Cornalin Les Liens 2018, Cave la Cinquième Saison, Martigny | |
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Michael Herminjard und Christophe Echenard Dieser dunkel-granatrote Wein beeindruckt in der Nase mit Tabaknoten und einem intensiven Duft nach getrockneten Feigen. Er ist äusserst harmonisch im Geschmack und erinnert an wilde Brombeeren und Kirschen. Die nahezu komplett eingebundenen Tannine machen ihn wunderbar nachhaltig im Geschmack. |
Diese Weine haben im Rahmen des Wettbewerbs «Sélection des Vins du Valais» die Bestnote in ihrer jeweiligen Rebsortenkategorie erhalten, nachdem über 1000 Weine degustiert wurden. Der Referenzwettbewerb für herkunftstypische Qualitätsweine (AOC) aus dem Wallis findet alljährlich gegen Ende des Sommers unter der Schirmherrschaft des Verbands der Schweizer Oenologen (USOE) statt.
Traditionsgemäss werden die acht prämierten Weine vom Branchenverband der Walliser Weine in limitierter Auflage als Geschenkbox angeboten. Die Kollektion der Etoiles du Valais 2020 wurde erstmals in einer neuen praktischen Kühlverpackung angeboten. Zum Degustationsset gehört auch ein Originalbooklet mit interessanten Informationen zu den Winzern und ihren hervorragenden Erzeugnissen. Die kreative Gestaltung übernahmen in diesem Jahr der Grafiker Alain Florey (Spirale Communication Visuelle) und der Fotograf Robert Hofer.
Die Auszeichnung «Swiss Wine» erhält jener der acht prämierten Weine aus allen Kategorien, der die höchste Gesamtpunktezahl erreicht hat. Dieses Mal ging sie an den Syrah 2019 der Weinkellerei Jean-Marie Pont. Dieser edle Tropfen wird 2021 neben den anderen fünf Schweizer Weinbauregionen das Aushängeschild des Wallis in den Werbekampagnen der Swiss Wine Promotion sein.
Den Walliser Ehrenstern erhält schliesslich in jedem Jahr eine Persönlichkeit, welche sich für die Werte der Walliser Winzer einsetzt: Tradition, Authentizität und Leidenschaft. Ausgezeichnet wurde hier der Freiburger Spitzengastronom Pierrot Ayer, der zu den Mitgliedern der Vereinigung Grandes Tables de Suisse zählt.
«Zu Pierrot Ayer fallen mir lauter Superlative ein. Leidenschaftlich, engagiert, brillant, immer am Siedepunkt und vom Willen beseelt, «die Wirklichkeit zu schärfen». Pierrot liebt das Land, in dem er aufgewachsen ist, und dessen wahrhaftige Menschen. Seine Prinzipien widerstehen jeder Mode. Ich habe ihn nie bei Verachtung oder falschem Mitgefühl ertappt. Dafür kann er Menschen zuhören, weil er sich für sie interessiert, aufrichtig und grosszügig. Er mag verführerische und unerwartete Verbindungen. Mit seinem freien, wilden Nomadengeist eignet er sich jeden Ort an, lädt ihn mit seiner Gegenwart auf. Der Chefkoch vertritt eine humanistische Gastronomie. Eine wahre Revolution des Gaumens, die bürgerliche Gesten mit Geniessen verbindet. Zurück zum Wesentlichen, zum Kontakt mit der Natur. Pierrot steht für das Verweilen bei der Emotion. Darum geht es am Tisch: für einen schwebenden Moment zusammenfinden, schöne Erinnerungen schaffen. Diese sind lebendig, sind ihm Inspirationsquell und innere Heimat. Und immer sind da kindliche Spuren, ein Funkeln in den Augen, Erstaunen, ein listiges Lächeln, das ich mag. Pierrot bleibt sich selbst treu, umgeht alle Fallen der Berühmtheit und hat sich ein einzigartiges Format geschaffen, das ihn auszeichnet. Ein Erforscher des Unbewussten, der mit Lichtgeschwindigkeit denkt und im Handumdrehen entscheidet. Mit frappierender Ehrlichkeit und Direktheit. Und einem Mundwerk, das ein Fall für sich ist … Alles inspiriert ihn, und er hat die schönsten Abenteuer noch vor sich. Ein aussergewöhnlicher Mensch – eine Begegnung mit exquisitem Nachgeschmack», schreibt Gérard-Philippe Mabillard, Direktor des IVV.