2022-09-26

Genfer Winzerinnen und Winzer jubeln: Die Ernte 2022 wird «klein aber oho»

Traditionell werden die Trauben für den Schaumwein vor allen anderen Trauben geerntet. So hat ein Grossteil der Genfer Winzerinnen und Winzer die Ernte bereits abgeschlossen oder steht kurz davor. Zwar ist das Ertragsvolumen wegen der trockenen Sommermonate vergleichsweise etwas geringer als in den Vorjahren, dafür versprechen die Trauben dank der hohen Konzentration von Zucker und Aromastoffen eine aussergewöhnliche Qualität.

Die Genfer Winzerinnen und Winzer ernten die Trauben für die Schaumweine (Bilder zVg)

Schaumweine sind im Trend. In den letzten Jahren hat der Schaumweinkonsum in der Schweiz stetig zugenommen, und bei der Herkunft der gekauften Weine wird vermehrt auf Schweizer Produkte gesetzt. Eine Studie von Statista zeigt, dass seit 2017 der Konsum von Schaumwein in der Schweiz von 19,32 Millionen Liter kontinuierlich stetig gestiegen ist und im Jahr 2021 beachtliche 23,48 Millionen Liter erreicht hat.

Genfer Weinregion ist prädestiniert für die Schaumweinherstellung
Diesem Trend sind sich auch die Genfer Winzerinnen und Winzer bewusst. Die Genfer Weinregion bietet denn auch beachtliche Vorteile für die Herstellung von Schaumweinen. Mitentscheidend dafür ist das milde Klima, dank welchem die Trauben optimal reifen können und was den Trauben etwas mehr Zucker verleiht als in anderen Regionen der Schweiz. Mit dem Chardonnay für Brut Blanc de Blancs und Pinot Noir für Rosé-Schaumweine verfügt Genf über die beiden beliebtesten Traubensorten. Und die Genfer Winzerinnen und Winzer gelten ohnehin als die fleissigsten Tüftler des Landes – im dynamischen Weingebiet arbeiten sie regelmässig an neuen Kreationen. Der Trendsetter in diesem Jahr ist auch in Genf der Rosé-Schaumwein, welcher sich als sehr zugänglich und gefragt gezeigt hat.

Der heisse Sommer verspricht Schaumweine von bester Qualität
Der Sommer 2022 gilt als Hitzesommer, auch in Genf waren die Tage heisser und trockener als üblich. Dies hat auch Auswirkungen auf die Weintrauben. Gemäss Jerome Leupin, Geschäftsführer der Cave de Genève, welche den schweizweit beliebten Baccarat Schaumwein herstellt, zeigen die ersten Proben aus der Ernte hoch erfreuliche Resultate. Zwar stellte sich als Herausforderung dar, dass gewisse Trauben aufgrund der Trockenheit im Reifeprozess aufgehalten wurden und der Säuregrad nicht ganz so heterogen wie erwartet ist, «aber dafür weisen die Trauben eine hohe Konzentration von Zucker und Aromastoffen auf, was für einen sehr guten Jahrgang spricht», freut sich Leupin. Gesamthaft sind die Winzerinnen und Winzer in Genf sehr gut mit der klimatischen Situation umgegangen. Zwar wird generell mit einem etwas niedrigeren Ertragsvolumen gerechnet als in den Vorjahren, «dafür wird der Geschmack hervorragend sein. Und Genf steht bekanntlich wie keine andere Region für das Credo Qualität vor Quantität», so Leupin weiter.

Ein Sonderpreis für die Genfer Schaumweine beim Wettbewerb «Mondial des Pinots»
Ende August 2022 fand die Verkostung für den Wettbewerb «Mondial des Pinots» statt, dem einzigen internationalen Wettbewerb, der ausschliesslich den Weinen der Pinot-Familie gewidmet ist. Dabei konnten Genfer Weingüter zwei Goldmedaillen plus einen Sonderpreis für ihre Schaumweine gewinnen. Und auch weitere Genfer Weine wurden ausgezeichnet:

  • Jean-Michel und Anna Novelle von der Domaine Le Grand-Clos erfreuen sich für ihren Bulles Roses de Pinot Noir Extra Brut sowohl über die Goldmedaille als auch über den Sonderpreis «Vinofed Effervescent». Der Wein wurde als im Mund besonders cremig, ausgewogen und mit einem langen, frischen und fruchtigem Abgang beschrieben.
  • Ebenfalls mit Gold ausgezeichnet wurde Thierry Anet von der Domaine de la République et du canton de Genève für seinen Blanc Noir. 
  • Zwei Goldmedaillen konnten Emilienne und Guillaume Hutin Zumbach von der Domaine les Hutins für ihren Pinot Noir barrique 1er Cru Cotaux de Dardagny 2020 und ihren Pinot Noir 1er Cru Coteaux de Dardagny 2020 entgegennehmen. 
  • Über die Silbermedaille darf sich die Cave Stéphane et Léo Dupraz freuen für ihren Pinot Noir 2020. 

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Opage

Opage (Office de promotion des produits agricoles de Genève), die Stiftung zur Förderung der landwirtschaftlichen Produkte Genfs, wurde 1995 als privatrechtliche Stiftung gegründet, mit dem Ziel, die landwirtschaftlichen Produkte des Kantons zu fördern. Der Stiftungsrat setzt sich aus Vertretern des Kantons, von Agrigenève und allen landwirtschaftlichen Produktionszweigen des Kantons zusammen. Die Struktur und die Mittel wurden nach der Abstimmung vom 2004 über das Gesetz zur Förderung der Landwirtschaft und nach dem 2009 unterschriebenen Leistungsvertrag über vier Jahre mit dem Kanton aufgebaut. Seit 2009 ist das neue Maison du Terroir in Lully Sitz von Opage, wo das ganze Jahr über auch Kurse stattfinden.