2016-06-24

«Mondial du Chasselas 2016» – die Resultate

Aigle feiert den Chasselas. Und ein kleines Jubiläum. Bereits zum fünften Mal bot das imposante Schloss Kulisse und Podest für den «Mondial du Chasselas». 240 Gäste interessierten sich für die Preisverleihung vom Freitag, 24. Juni. Im Anschluss an den offiziellen Teil, konnten diese nämlich die besten Chasselas-Weine verkosten. Nebst den Produzenten nahm ein bunter Strauss an Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Weinhandel und Presse an der Zeremonie teil.

Am Samstag, 25. Juni, stieg das grosse Fest zu Ehren des Chasselas. Obwohl sich das Wetter äusserst durchzogen gab und der Fussball-EM-Match Schweiz-Polen eine ernsthafte Konkurrenz darstellte, pilgerten über 1300 Besucher in Schloss Aigle und genossen dort einen geselligen Tag und beste Chasselas-Weine.



Morges verteidigt seinen Titel und setzt ein Zeichen
Nach dem Erfolg der Domaine de la Ville de Morges mit ihrem «Morges Grand Rue 2013» im vergangenen Jahr, steht erneut ein Chasselas aus Morges zu oberst auf dem Podest: der «Morges Vieilles Vignes 2015» von Uvavins – Cave de la Côte. Dieser festigt den Ruf der Appellation d’Origine Morges als Königin des Chasselas.

Die international besetzte Jury stellte den «Morges Vieilles Vignes 2015» an die Spitze von 637 Mitbewerbern. Zudem gewann die Genossenschaft Uvavins – Cave de la Côte die Trophäe in der Kategorie der Weine, von denen mehr als 15’000 Flaschen abgefüllt werden. Diesen Preis muss sich Uvavins jedoch mit dem Weinhaus Obrist in Vevey teilen.

Obrist räumte ab. Mit ihrem Cure d’Attalens gewann das Weinhaus aus Vevey gleich fünf Spezialpreise:

  • Der Jahrgang 1983 dieses Klassikers erreichte mit 97,9 von 100 Punkten die höchste Bewertung, seit der Wettbewerb vor fünf Jahren ins Leben gerufen wurde.
  • Damit gewann der Cure d’Attalens auch den Preis für den besten Waadtländer Wein und die Trophäe für den höchstbewerteten Cru aller Kategorien.
  • Auch der erste Preis in der Kategorie gereifte Weine war ihm sicher.
  • Zudem wurde der Cure d’Attalens 2015, achter Rang in der Hauptkategorie, von Vertretern der Presse zu ihrem «coup de coeur», dem Favoriten also, auserkoren. Diese verkosteten die 15 Weine der Hauptkategorie mit den höchsten Punktezahlen.
  • Schliesslich wird der Cure d’Attalens ungeachtet der Jahrgänge für seine Leistung während den fünf ersten Jahren des Wettbewerbs mit dem Preis für Exzellenz und Kontinuität ausgezeichnet.

Nicht nur Waadtländer Weine sammelten Auszeichnungen. Trophäen gab es in weiteren Kategorien. Auch dort bewiesen die Weine die internationale Dimension der Rebsorte.

  • «Vieilles Vignes 2013» der Domaine Schoffit aus dem Elsass erwies sich als bester Wein mit mehr als vier Gramm Restzucker. Er war zugleich der beste Chasselas aus Frankreich.
  • Der Fendant «Instant Magique Grandmaître» 2013 aus dem Barrique von Gregor Kuonen siegte in der Kategorie Spezialvinifikation.
  • In der neuen «Swing»-Kategorie mit weniger als 11,5 Volumenprozent Alkohol gewann das Weingut Löffler aus dem Markgräflerland. Der Gutedel Eiswein vom Winzerkeller Auggener Schäf, ebenfalls aus dem Markgräflerland, gewann den Preis für das beste Ergebnis der deutschen Weine.
  • Im Wallis setzte sich der Fendant Le Blanc de Reines 2015 von Antoine und Christophe Bétrisey aus St-Léonard an die Spitze.
  • Beim Neuenburger ging der «Non Filtré» 2015 vom Château d’Auvernier als Sieger aus dem Rennen.
  • Und der «La Chapelle» 2015 der Domaine des Bonnettes gewann die Trophäe bei den Genfer Weinen.

Chasselas-Festival 2016
Kenner und Neueinsteiger in Sachen Chasselas flanierten durch die Gänge des Schlosses Aigle. Zu entdecken gab es deutsche Gutedel, Grands Crus aus dem Wallis oder Chasselas-Spezialitäten aus der Neuen Welt. Zu den ausgezeichneten Weinen des «Mondial du Chasselas» zählten auch Weine der prestigeträchtigen Vereinigung Baronnie du Dézaley.

Wie in den vorangegangenen Jahren erlebten die Besucher eine enorme Vielfalt. Von süffigen Aperitifweinen über kräftige Essensbegleiter, von Schaum- und Süssweinen über jugendliche, unfiltrierte Spezialitäten bis hin zu mehrere Jahrzehnte gereifte Preziosen reichte die Palette.

Nebst viel Französisch hörte man am Chasselas-Festival auch Deutsch und Englisch. «Eben diese Besucher sind eine wichtige Stütze des Festivals und des Chasselas. So ist das Interesse dieser Weinliebhaber von sehr grosser Bedeutung für die Zukunft des Westschweizer Weinbaus», sagte Claude-Alain Mayor, Geschäftsführer der Vereinigung für die Promotion des Chasselas, die den «Mondial du Chasselas» organisiert. «Das grosse Interesse bestätigt die Veranstalter die Chasselas-Trauben und -Weine weiterhin mit Ehrgeiz zu fördern und zu verteidigen – in der Schweiz und weltweit.»

Wer das Festival 2016 verpasst hat, sollte sich ein Datum bereits jetzt in ihrer Agenda notieren: Am 23. und 24. Juli 2017 steigt das nächste Chasselas-Festival im Schloss von Aigle. Spätestend dann kommen alle Liebhaber von Chasselas, Fendant und Gutedel wieder voll auf ihre Rechnung.


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