2011-01-21

Streit um Flûtes de Champagne ist beigelegt

Der langjährige Streit um die Apérostangen namens «Champagne» ist zu Ende. Die Streitparteien, das französische Comité du vin de Champagne (CIVC) und die Grossbäckerei Cornu SA im waadtländischen Champagne, haben sich gütlich geeinigt; das Gerichtsverfahren kann eingestellt werden.

«Wir werden die Bezeichnung Champagne nicht mehr als Marke nutzen», erklärte der Chef der Feinbäckerei, Marc-André Cornu, gegenüber den Medien. Allerdings dürfe «Champagne» benutzt werden, um die Herkunft der Produkte zu bezeichnen. Folge sei, dass das Logo auf den Verpackungen geändert werden müsse.
Cornu teilte am Freitag mit, dass man sich auf «eine beidseits befriedigende Lösung» geeinigt habe, «welche die Interessen beider Parteien wahrt». Die Vereinbarung entspreche seinen Erwartungen. «In gewissen Momenten muss man Konzessionen eingehen, um vorwärts zu kommen», sagte Cornu. Gleichzeitig zeigte er sich enttäuscht über die mangelnde Unterstützung durch den Bund.

Jahrelanger Streit
zurück
Der Einigung ging ein langer Streit voraus. Erst mussten die Winzer des Waadtländer Dorfes 2004 wegen der Bilateralen Verträge zwischen der Schweiz und der EU den Namen «Vin de Champagne» aufgeben und die Etiketten sowie das Werbematerial neu gestalten.

2005 reichte das CIVC, das mit dem Schutz der Bezeichnung «kontrollierte Herkunft» (AOC) für den Wein von Champagne in Frankreich beauftragt ist, gegen die Waadtländer Grossbäckereien Cornu AG eine Klage ein. Die Interessenvertreter warfen der Bäckerei vor, die Bezeichnung «Recette de Champagne» für ihr Aperitif-Gebäck zu missbrauchen. Die Salzstangen wurden mit diesem Label in Frankreich und der Schweiz vertrieben.

2008 liess Flûtes-Hersteller Cornu die Marke «De Champagne Suisse» in Bern registrieren. Dies nachdem ein Gericht in Frankreich entschieden hatte, dass Cornu das Wort «Champagne» nicht mehr auf den Verpackungen, die in Frankreich verkauft werden, verwenden darf.

Schon Anfang der 90er Jahre war es zu einem Streit zwischen Cornu und CIVC gekommen. Das Komitee hatte schon damals die Bäckerei aufgefordert, seine Salz- und Sesamstengel nicht mehr unter dem Namen «Flûtes de Champagne» zu verkaufen.

Streit um Weisswein noch nicht beigelegt
In Sachen Wein ist das Dossier hingegen nicht geschlossen. Thomas Bindschedler des Komitees zur Verteidigung der Gemeinde Champagne sagte, dass er eine Einigung einem weiteren Gerichtsverfahren vorzieht. Die jetzt erzielte Vereinbarung zwischen der Grossbäckerei und dem Komitee in Frankreich sei inspirierend.

Quelle: sda


Zurück