Zusammen mit anderen Organisationen hat Vision Landwirtschaft einen Pestizid-Reduktionsplan veröffentlicht. Der Plan geht davon aus, dass sich der Pestizid-Einsatz bis 2020 um 50 Prozent reduzieren lässt.
Der Pestizid-Reduktionsplan zeige machbare Alternativen zur heutigen Verwendung von Pestiziden auf und ergänze damit den Aktionsplan Pflanzenschutzmittel des Bundes, so Vision Landwirtschaft und der Schweizerische Verein des Gas- und Wasserfachs (SVGW) in einer Mitteilung.
Laut den Organisationen zähle die Schweiz zu den europäischen Schlusslichtern, was die Transparenz und die Datenlage beim Pestizid-Einsatz anbelange. Sie gehöre zu den Ländern mit besonders hohem Pestizid-Einsatz.
Ohne Versorgungsengpässe und ohne Mehrkosten könne der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft um 40-50 Prozent, in Siedlungsgebieten gar um 80 Prozent reduziert werden, heisst es in der Mitteilung.
Unterstützt wird der Plan unter anderem von Bio Suisse, Pro Natura, WWF, der Stiftung für Konsumentenschutz sowie dem Imker-Dachverband Apisuisse.
Bauernverband setzt auf Aktionsplan des Bundes
Der Schweizer Bauernverband (SBV) sieht das Mitwirken am Aktionsplan Pflanzenschutz des Bundes als prioritär an: «Zur Zeit wird die Schweizer Landwirtschaft mit Vorschlägen zur Risiko- oder Mengenreduktion von Pflanzenschutzmitteln überhäuft. Viele Massnahmen wurden inzwischen in die Wege geleitet, um den unerwünschten Eintrag von Wirkstoffen in die Umwelt zu reduzieren. Zum Beispiel die gezielte Überprüfung von Wirkstoffen durch den Bund, die Umsetzung neuer strenger Abstandsauflagen, Ausscheidung von Gewässerräumen sowie weitere Massnahmen. Priorität für den SBV hat das Mitwirken am Aktionsplan Pflanzenschutz des Bundes. Im Rahmen dieses Prozesses sind sinnvolle und wissenschaftlich begründete Massnahmen, die den unerwünschten Eintrag von Pflanzenschutzmitteln reduzieren, jederzeit willkommen. Gute, nachhaltige und auf die gesamte Wertschöpfungskette bis hin zu den Konsumenten abgestimmte Lösungen brauchen jedoch auch Zeit. Schnelle Lösungen führen meisten nicht zum erwünschten Ziel», sagt Mirjam Hofstetter, Leiterin Kommunikation des SBV, gegenüber dem LID.
(Quelle: lid)