Mitte Juni haben an zwei Vormittagen Fachleute im grossen Saal von Froideville nicht weniger als 644 Weiss-, Rot-, Rosé-, Schaum- und Likörweine verkostet. Insgesamt vergaben sie 68 Goldmedaillen und 127 Silbermedaillen.
In diesem Jahr erhielten 68 Weine eine Goldmedaille. Sie wurden mit einer Punktzahl von über 90 Punkten von maximal 100 ausgezeichnet. Für eine der 127 Silbermedaillen brauchte es Noten zwischen 88 und 90 Punkten. Zudem wurden zwei Sonderpreise vergeben: Die Master-Trophäe für den besten Wein des Wettbewerbs und die Bio-Vaud-Trophäe, die an den besten Bio-Wein des Wettbewerbs geht. Die Selektion 2022 der Waadtländer Weine spiegelt die Produktion der sechs Weinbauregionen des Kantons wider und zeigt, dass es nicht immer die Appellationen mit dem grössten Renommee sind, deren Weine die meisten Punkte erhalten.
(Bilder zVg)
Michel Rochat, Präsident des Office des Vins Vaudois, liegt dieser Wettbewerb sehr am Herzen. «Die Organisation ist perfekt, der Prozess wird von der Branche respektiert und im Laufe der Jahre spiegelt die Entwicklung der ausgewählten Weine ein ausgezeichnetes Gesamtbild der Waadtländer Weine wider, die sich aufgrund ihrer Qualität immer weiter verbessern. Es gibt immer weniger Unterschiede zwischen den besten und den nachfolgenden Weinen. Das ist erfreulich, denn schliesslich ist es die Qualität der gesamten Weinproduktion , die die preisgekrönten Weine stützt und sie die Spitze führt.»
Christophe Pache, der Organisator der Selektion der Waadtländer Weine und Projektleiter bei GWS – Aux Services du Vin SA (GWS), sieht eine bedeutende Entwicklung: «Früher wurden solche Wettbewerbe nur für Fachleute abgehalten. Heute sprechen sie eine breite Öffentlichkeit an, die sie als Referenz nutzen. Sie rücken die Winzer ins Rampenlicht und bringen Dynamik in ihren Berufsstand. Durch die Organisation von After-Work-Veranstaltungen, die Entwicklung von Internetseiten und demnächst die Neuauflage des berühmten Jean-Louis-Wettbewerbs gibt es einige Gelegenheiten, um die Waadtländer Weine aufzuwerten.»
Alexandre Truffer, Chefredaktor der französischen Ausgabe von Vinum und Präsident des Mondial du chasselas ist neu Commandeur des Vins Vaudois.
Bei der Abschlussveranstaltung dieser Selektion der Waadtländer Weine überreichte Michel Rochat die Insignien des Commandeur des Vins Vaudois an Alexandre Truffer, Weinjournalist, langjähriger Leiter der französischen Ausgabe von Vinum und Präsident des Mondial du chasselas. «Das ist eine Anerkennung, die mich sehr berührt. Ich habe mich sehr dafür eingesetzt, die Schweizer Weine in den Vordergrund zu rücken, insbesondere den Chasselas, eine elegante Rebsorte mit grossem Potenzial. Ich fühle mich sehr geehrt, dass diese Arbeit auf diese Weise belohnt wird.»
Unter den Preisträgern erzielte eine Assemblage aus roten Rebsorten, der Léman Noir Dark Line 2017 der Cave Philippe Bovet aus Givrins, die höchste Punktzahl und holte sich damit die Master-Trophäe mit 92,8 Punkten. Unter den zahlreichen prämierten Chasselas der Jahrgänge 2019 und 2020 hat der Les Egralets Dézaley Grand Cru von Obrist S.A. die meisten Punkte (91,4 Punkte) erhalten sowie der Morges Tradition der Cave de La Côte in der Kategorie Chasselas 2021 (91,8 Punkte). Die Bio-Trophäe geht an die Cave de la Côte für den Le Péteux Cuvée des Pèdzes 2021 (91,4 Punkte), einen trockenen Rosé-Schaumwein.
(Quelle: Medienmitteilung Les Vins Vaudois)